SPD-Stadtverordnete begrüßt angekündigte Maßnahmen zum Erhalt des Baumbestands – Stehen die Grünen für grüne Städte? Wer nach Darmstadt blickt, könnte da schwarzsehen. Denn für Bäume erweist sich ausgerechnet die Grün-geführte Stadtregierung mitunter als „umwerfend“. Schon häufig kam es zu Fällungen, die nicht nachvollziehbar waren und in der Bevölkerung zu Protesten führten. Nicht verwunderlich also, dass sich die SPD-Stadtverordnete Ursula Knechtel wegen der Bauarbeiten auf der Mathildenhöhe besorgt nach der Zukunft der dortigen Bäume erkundigte. Die Antwort des Magistrats auf ihre Anfrage gibt Anlass zu vorsichtigem Optimismus.
So sehr Knechtel den Bau des Besucherzentrums auch begrüßt, war sie doch beunruhigt wegen der möglichen Konsequenzen für den Baumbestand. Daher fragte sie den Magistrat, ob es „absolut sichergestellt“ sei, dass keine Bäume auf dem „direkt angrenzenden, grünen Biotop“ gefällt würden. Hierzu die Antwort des Oberbürgermeisters: „Für die Realisierung ist es notwendig, Bäume über der Baugrube zu fällen. Die von Ihnen als grünes Biotop bezeichneten Bäume im angrenzenden Osthangbereich werden nicht tangiert.“
Zudem wollte Knechtel wissen, ob es sichergestellt sei, dass keine Bäume beschädigt würden und der Bestand gesichert werde. Dem Verwaltungschef zufolge ist dies der Fall. So kündigte er an, dass es „keine Beeinträchtigungen des Baumbestandes auf der nicht zu bebauenden Fläche des Osthangs“ geben werde, die direkt an die Baustelle angrenzenden Bäume geschützt und „Vorkehrungen zum Schutz des Baumbestands“ im Rahmen des Bauleitplanverfahrens getroffen würden.
„Das ist zu begrüßen“, kommentierte Knechtel heute verhalten optimistisch. „Nun bleibt zu hoffen, dass sich unsere grün-schwarze Stadtregierung an ihre eigenen Worte hält.“ Für die SPD-Stadtverordnete ist es zumindest fahrlässig, immer mehr Grün städtebaulichen Projekten zu opfern. Im Falle der Mathildenhöhe wäre es in ihren Augen nicht nur schade um den wunderschönen alten Baumbestand, es wäre auch unverantwortlich vor dem Hintergrund des Klimawandels. Zudem würde es den Beschluss des Stadtparlaments, höchste Priorität für den Klimaschutz zu praktizieren, sabotieren. Daher gilt für Knechtel: „Die Bäume auf der Mathildenhöhe müssen geschützt werden.“