Merck-Stadion am Böllenfalltor

„Der Zeitfaktor setzt dem Verein die Pistole auf die Brust“ – Stadt setzt SPD-Vorschlag von 2015 um – Unabhängiges Rechtsgutachten gefordert

4. Juli 2017

Die Stadt Darmstadt hat heute die Ergebnisse der Standortuntersuchung und ihrer Konsequenzen vorgestellt. Die SPD begrüßt die Perspektive, auch wenn es sie bereits vor vier Jahren gab und problemlos hätte umgesetzt werden können. Außerdem fordert sie ein unabhängiges Rechtsgutachten.

„Wir freuen uns über die nächste Ankündigung, auch wenn es exakt die gleiche ist wie vor vier Jahren“, sagt der SPD-Stadtverordnete Tim Huß. „Die theoretische Perspektive ist zu begrüßen, auf die praktische warten wir ungeduldig. Den Worten müssen endlich Taten folgen.“

Die SPD hat lange für Alternativstandorte gekämpft und glaubt weiterhin, dass die Entwicklungschancen des Vereins woanders besser sind. „Der politisch verschuldete Zeitfaktor setzt dem Verein allerdings die Pistole auf die Brust“, sagt Huß. „Aufgrund der Alternativlosigkeit, verursacht durch den enormen Planungsrückstand in der Stadionfrage, werden wir uns keiner Notwendigkeit versperren.“

Verärgert ist die SPD darüber, dass sich alle baurechtlichen Einschätzungen als falsch erwiesen haben. Schon im April 2015 hatte die SPD vorgeschlagen, das Stadion als Sportstätte ohne Bauleitplanverfahren zügig umzubauen. Dies lehnte die Stadt ab, da das Böllenfalltor bereits jetzt eine Multifunktionsnutzung habe – eine Begründung, die schlicht falsch war. „Die früheren Vorschläge der SPD waren allesamt baufähig und rechtssicher. Wären unsere Impulse nicht aus Prinzip abgelehnt worden, würden die Bagger heute schon rollen“, sagt Huß.

Aus diesem Grund fordert die SPD, in den Masterplan ein unabhängiges Rechtsgutachten zu integrieren. „Bei so viel baurechtlichem Hin und Her würden wir uns wohler fühlen, wenn externe Expertise die Rechtssicherheit des Vorhabens unterstreicht“, sagt Huß.