Auf dem Bildungsforum der Darmstädter SPD stellte Günther Bachmann, Leiter der Abteilung für Statistik und Stadtforschung der Wissenschaftsstadt Darmstadt die für die Schulentwicklung wichtigen Daten zur Bevölkerungsentwicklung in der Stadt vor. Darmstadt wächst kontinuierlich weiter und muss dies bei der Schulentwicklungsplanung und bei der Kinderbetreuung entsprechend berücksichtigen. Entscheidende Faktoren für den Zuwachs an Bevölkerung sind die Faktoren Bildung, Familienfreundlichkeit und die Etablierung einer Willkommenskultur für Menschen, die zuwandern.
Im Anschluss daran diskutierten Christoph Degen (MdL), bildungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Klaus Armbruster, Vorsitzender der GEW Darmstadt (Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft) und Jan Voss, Vorsitzender des Elternbundes Hessen darüber, was sich aus ihrer Sicht verändern müsste. Christoph Degen kritisierte die Aufgabenverteilung zwischen Land und Kommune. Sein Eindruck ist, dass das Land Hessen Verantwortung an die Kommunen abschieben will und sie mit den Problemen an Schulen für die das Land zuständig wäre, allein lässt. Dies führt seiner Meinung nach dazu, dass es keine einheitlichen Standards in Hessen gibt und es schwieriger sei, innerhalb von Hessen als innerhalb zweier Bundesländer umzuziehen. Klaus Armbruster von der GEW vertrat die Ansicht, dass Schulen mehr Geld und mehr Unterstützung benötigen. Bildung umfasst nicht nur Schule, sondern muss ganzheitlich gesehen werden. Die Schließung von immer Schwimmbädern zum Beispiel gefährde das Schulschwimmen. Jan Voß vertrat die Sicht der Eltern und setzte sich dafür ein, dass die Schule vom Kind her gedacht werden muss und nicht länger die Schule als Institution im Mittelpunkt stehen sollte. Er setzte sich stark für die Einrichtung von Ganztagsschulen ein, da Kinder hier wesentlich besser gefördert werden können als dies jetzt der Fall ist. Einig waren sich alle Teilnehmer darin, dass die Wertschätzung für die Integrierte Gesamtschule (IGS) gestärkt werden muss, damit diese Schulform nicht länger als zweitklassig angesehen wird.
Zum Abschluss stellte Hanno Benz, SPD-Fraktionsvorsitzender im Darmstädter Stadtparlament die Frage, ob es gerechter sei, Leistungen dort anzusetzen, wo ein besonderer Bedarf vorliege oder das Gießkannenprinzip -gleiche Leistungen für alle – gerechter sei. Hier waren sich alle einig, dass Leistungen sich am jeweiligen Bedarf orientieren müssen, da es niemanden nütze, wenn Schulen nur zum Teil saniert werden können, weil das Geld nicht reicht.