Merck Stadion am Böllenfalltor

Fankultur am Böllenfalltor erhalten

22. Mai 2015

SPD mahnt Umsetzung des Stadtverordnetenbeschlusses an – „Stehplatzstadion statt 0815-Arena“

Mit Unverständnis reagiert die SPD auf die Meldungen, nach denen die aktuellen Planungen zum Stadionneubau deutlich weniger Stehplätze vorsehen, als die Stadtverordnetenversammlung noch im Februar beschlossen hat. „Damals wurde der Magistrat beauftragt, mindestens 10.000 Stehplätze im Stadion vorzusehen. Inzwischen gehen die Planungen offenbar nur noch von rund 8.000 Stehplätzen insgesamt aus, 7.000 davon im Heimbereich. Das ist für uns nicht akzeptabel“, erklären der SPD-Stadtverordnete Tim Huß und der sportpolitische Sprecher der SPD, Moritz Röder.

Als Gründe nennt die SPD den Erhalt von Fankultur und soziale Gerechtigkeit. „Das Bölle ist ein Stehplatzstadion und darf nicht in eine 0815-Arena umgebaut werden“, sagen Huß und Röder. Außerdem: „Viele Menschen kaufen sich Stehplatztickets, weil sie günstiger sind. Wir wollen keine sozialen Hürden beim Stadionbesuch haben.“ Die SPD erinnert außerdem daran, dass das Stadion von Steuergeldern finanziert wird. „Wenn die Öffentlichkeit ein Stadion baut, müssen öffentliche Interessen im Vordergrund stehen. Kultur und Gerechtigkeit sind solche Interessen, die sich in der Platzaufteilung des neuen Stadions niederschlagen müssen.“

Dabei geht es der SPD nicht nur um die Anzahl der Stehplätze, sondern auch um ihre Platzierung im Stadion. „Wir haben in Darmstadt gewachsene Fanstrukturen, die man nicht so einfach auflösen kann. Insbesondere die Stehplätze auf der Gegengerade müssen zumindest zum Teil erhalten bleiben. Einfach alle Stehplatzinhaber auf der Südtribüne zusammenzufassen, das halten wir für einen unterkomplexen Vorschlag“, so Huß und Röder.

Die SPD ist der Überzeugung, dass auf lange Sicht eine eng mit den aktiven Fans abgestimmte Lösung besser ist, als ein Standardstadion aus der Planungsschublade. Denn auch wenn die Begeisterung um die Lilien zurzeit kaum Grenzen kennt, wird es auch in Zukunft Jahre geben, in denen sich das Stadion nicht automatisch füllt. Die Erfahrung hat gezeigt, dass dann insbesondere die organisierte Fanszene für volle Blöcke, gute Unterstützung und letztendlich auch für Umsatz sorgt.