Die SPD Mitte zeigt sich überrascht darüber, dass bei der Auswahl des Siegerentwurfs für das Saladin-Eck nicht erkennbar ist, welches Konzept die grün-schwarze Koalition verfolgt. „Wir im Ortsverein haben uns näher mit den Möglichkeiten einer Bebauung befasst. Der Ortsverein ist der Auffassung, dass es sinnvoller gewesen wäre, ein Gebäude zu wählen, dass mehr Wohnraum bietet. Gerade der Wohnraummangel ist eines der zentralsten Probleme in Darmstadt“, so Tobias Reis, Vorsitzender der SPD Darmstadt Mitte.
Yasemin Aslan, stellvertretende Vorsitzende, ergänzt: „Ein Architektenwettbewerb, wie wir ihn hier hatten, lässt sicherlich ein schönes Gebäude an der Stelle entstehen. Doch uns wäre ein Ideenwettbewerb lieber gewesen, zumal es zahlreiche Vorschläge aus der Bevölkerung gibt.“ Dem Ortsverein fehlt vor allem die Einbindung der Bevölkerung bei so einem brisanten Thema. Fritz Gunkel, Beisitzer bei der SPD Darmstadt Mitte, ergänzt: „Der öffentliche Diskurs muss deshalb auch außerhalb der Gremien geführt werden.“ „Nun weiss niemand, was in das von außen schöne Gebäude hineinkommt“, sagt Florian Weiß, Beisitzerin im Ortsverein, „Die grün-schwarze Koalition kürt nun schöne Architektur und drinnen müssen dann aber noch teure Baumaßnahmen vorgenommen werden, wenn der Nutzer die Räumlichkeiten anders braucht.“ Der Ortsverein würde es weiterhin begrüßen, wenn in dem neuen Gebäude betreute Räume für Jugendliche integriert werden würden. „Jugendliche haben gerade an kalten Tagen kaum betreute Aufenthaltsmöglichkeiten, die sich in Stadtnähe befinden“, sagt der 20 jährige Aaron Becker, Beisitzer des Ortsvereins. Das Cafe Chillmo in Kranichstein sei ein vorbildliches Beispiel dafür, wie pädagogisch koordinierte Betreuung zu mehr Eigenständigkeit der Jugendlichen führen kann und dabei auch noch die Integration fördere, sagt Christiane Prusseit, Beisitzerin des Ortsvereins.