Fragen der Arbeitsgemeinschaft Darmstädter Frauenverbände

1. Erwerbsarbeit und Bildung

Was werden Sie tun, damit die bestehenden Angebote auch weiterhin zumindest gesichert sind?

Werden Sie sich für die dauerhafte Förderung und Implementierung unterstützender Maßnahmen / Projekte für Alleinerziehende einsetzen? Was werden Sie konkret tun?

Welche Möglichkeiten sehen Sie die Zugänge für diese Zielgruppe zu schaffen?

Welche Handlungsoptionen sehen Sie, um eine höhere Vergütung zu erwirken und wie treten Sie für verbesserte Arbeitsbedingungen ein?

Welche Möglichkeiten und welche Maßnahmen sehen Sie für die Frauen und wie werden Sie sich insbesondere auf der kommunalen Ebene für eine effektive Umsetzung einsetzen?

Alleinerziehende, Wiedereinsteigerinnen, Migrantinnen benötigen besondere Unterstützung. Projekte wie die Frühen Hilfen, Familienhelfer*innen, Sefo und Baff wollen wir fortführen.

Applaus alleine reicht für Sozialberufe nicht aus. Wir werden Erzieher*innen besser bezahlen, schaffen Wohnraum für Pflegekräfte, setzen uns für die Ausweitung der bezahlten Erzieher*innen-Ausbildung ein und vergeben öffentliche Aufträge nach Sozialstandards, wie bspw. Frauenförderpläne im Unternehmen. Mit diesen Bündeln an Maßnahmen wollen wir die Sozialberufe und damit überwiegend die Frauen stärken.

Unser Sozialstaat bietet bereits viele Unterstützungsangebote. Die Beantragung ist oft nicht eingängig. Wir werden in der Stadtverwaltung eine Soziale Leitstelle als Eingangsbehörde einrichten. Dort werden Fragen rund um soziale Leistungen beantwortet. Sie bietet Beratung an und hält auch notwendige Anträge bereit. Diese Angebote gibt es auch in einfacher Sprache und in den Hauptsprachen der in Darmstadt lebenden Migrant*innen.

2. Aktuelle Situation von Frauen

Wie wollen Sie Familienfreundlichkeit sowohl für den Alltag und in der Berufs- und Arbeitswelt gerade für Frauen zukunftsträchtig gestalten?

Welche Ideen und Maßnahmen stellen Sie sich für die Umsetzung vor?

Positionieren Sie sich bitte zum Thema geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen.

Welche Priorität räumen Sie dem Thema ein und welche konkreten Forderungen und Ziele finden sich hierzu in Ihrem Wahlprogramm?

Welche konkreten Maßnahmen halten Sie bei der lokalen Umsetzung des Übereinkommens des Europarates zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt (so genannte „Istanbul“- Konvention) für vordringlich und warum?

Die SPD wird öffentliche und private Arbeitgeber für erweiterte Teilzeitmodelle, Jobsharing und mobiles Arbeiten sensibilisieren. Dazu gehören auch die Ermöglichung von Elternzeit für Mütter und Väter und die tatsächliche Rückkehrmöglichkeit in den vorherigen Beruf. Die Stadt muss in diesem Sinne die Vereinbarkeit von Familie und Beruf im öffentlichen Dienst verbessern und ihre Arbeitsmodelle überprüfen. Wir sind davon überzeugt: An einer Veränderung der Erwerbszeit – bei vollem Lohnausgleich – führt kein Weg vorbei, wenn die Care-Arbeit in der Familie gleichberechtigt verteilt werden soll.

Unabdingbar für die Familienfreundlichkeit im Alltag sind zuverlässige Kita und Schule – der bisherige Verlauf der Corona Pandemie hat das unmissverständlich gezeigt: Kinderbetreuung und Homeschooling vertragen sich schlecht mit Berufsausübung, egal ob im Homeoffice oder am regulären Arbeitsplatz.

Die SPD sorgt dafür, dass alle Darmstädter Anlauf- und Beratungsstellen einschließlich des bundesweiten Hilfetelefons stadtweit bekannt, für alle Betroffenen leicht auffindbar und gut miteinander vernetzt sind. Frauen- und Mädcheneinrichtungen sowie Beratungsstellen müssen weiterhin in vollem Umfang finanziert werden.

3. Stadtplanung und Verkehr

Nach dem vorliegenden Masterplan der Stadt soll Darmstadt weiterwachsen. Wie ist Ihre Position dazu?

Wie positionieren Sie sich zur Frage: Sind die Grenzen des Wachstums in der Stadt bereits erreicht?

Welche Vorstellung haben Sie gerade für die Bereitstellung von Wohnraum, welche Form der Siedlungsqualität hat für Sie Priorität? Welche Vorschläge können Sie für die Verbesserung der Mobilität der Sorgeberechtigen und älteren Mitbürger*innen anbieten?

Kann die derzeitige städtische Infrastruktur dem weiteren Wachstumsgedanken in derzeitiger Hinsicht überhaupt standhalten? Wo sehen Sie die Schwachpunkte.?

Wo möchten Sie Ihre Schwerpunkte setzen und warum?

Menschen bevorzugen eine urbane Stadt in einem gesunden Stadtklima. Die SPD wird daher eine durchmischte Stadt der kurzen Wege schaffen. In den einzelnen Stadtteilen und Quartieren sollen sich Wohnen, Arbeiten, Einkaufen, Freizeitangebote sowie soziale, kulturelle und Bildungseinrichtungen mischen. Sie sollen fußläufig und mit dem Fahrrad erreichbar sein.

Wir werden den Umstieg auf den ÖPNV mit dem Bau neuer Straßenbahnen und einer kürzeren Taktung fördern, den Preis für die Jahreskarte in Darmstadt deutlich senken, Ridesharing-Angebote unterstützen und das Fahrradwegnetz ausbauen.

Darmstadt ist eine Schwarmstadt. Das führt dazu, dass Wohnraum knapp ist und die Preise steigen. Wir wollen daher neuen Wohnraum schaffen, jedoch setzen wir uns dafür klare Regeln: Innenentwicklung vor Außenentwicklung. Wir wollen qualitativ wachsen. Um ohne weitere Flächenversiegelung zusätzlichen Wohnraum zu schaffen, wird die SPD prioritär auf Aufstockungen setzen. In größeren Entwicklungsbereichen wird eine Mischung von Wohnen und dienstleistungsorientiertem und nichtstörendem Gewerbe vorgesehen.

Bei alldem werden wir die Darmstädter*innen im Großen und im Kleinen durch verschiedene Beteiligungsformate mitnehmen.

4. Klima und Umwelt

Die weltweiten Klimaveränderungen erzeugen auch in Darmstadt erheblichen Handlungsdruck. Wie stellen Sie sich hier die künftigen Prioritäten vor?

Welche der notwendigen Anforderungen an die Symbiose von Lebensqualität, Klima und Umwelt haben bei Ihnen Priorität? Wie stellen Sie sich die Umsetzung in Darmstadt vor?

Wie stellen Sie sich dabei eine wirksame Bürgerbeteiligung vor?

Wie möchten Sie die Darmstädter Bürger*innen noch mehr dafür sensibilisieren:
1. Müll zu vermeiden
2. korrekt zu trennen

Wie werden Sie die Menschen erreichen, die die deutsche Sprache gar nicht oder nur unzureichend verstehen?

Mit welchen Maßnahmen möchten Sie nachhaltig die Luftqualität in Darmstadt verbessern?

Gehen Sie bei Ihrer Antwort bitte auf die folgenden Punkte ein:
1. Versiegelte Böden
2. Bebauung
3. Industrie
4. Verkehr

Klimaschutz ist Menschenschutz und die Klimakrise eine der größten sozialen Krisen unserer Zeit. Deshalb wollen wir Darmstadt bis 2035 klimaneutral machen, die Verwaltung und Eigenbetriebe als Vorbild schon bis 2030. Dafür werden wir einen Klimastab schaffen, der schnellstmöglich einen Projektplan mit konkreten und messbaren Maßnahmen vorlegt und diesen transparent und kontinuierlich fortschreibt.Die SPD wird bei der Entwicklung von Flächen und Gebäuden ökologische Baustandards setzen. Alle Gebäude, die von der öffentlichen Hand oder aufgrund von städtebaulichen und erbbaurechtlichen Verträgen gebaut werden, sollen die Klimaziele der Stadt berücksichtigen. Dazu gehört auch eine Regenrückhaltung auf dem Grundstück, die Brauchwassernutzung im Gebäude sowie Photovoltaik-Anlagen in Verbindung mit Dach- und Fassadenbegrünung. In allen Bebauungsplänen werden wir eine Minimierung der Bodenversiegelung und die Regenwasserversickerung festsetzen. Auch die Vorgärten sind zu begrünen. Versiegelung oder reine Schotterflächen werden wir durch Gestaltungssatzungen unterbinden. Außerdem legen wir Programme zur energetischen Gebäudesanierung auf.

Wir wollen alle Parks und Wälder erhalten, die Innenstadt begrünen, Urban Gardening, Pergolas, vertikale Gärten fördern um klimawandelbedingte Überhitzungen und Hitzestress zu verringern.

Zur Müllvermeidung wollen wir das Konzept von selbst verwalteten Leihläden, Bücherschränken & Repaircafés in allen Darmstädter Stadtteilen ausweiten.