Unverständnis für anvisierte Vertragsverlängerung mit Intendant Wiegand
Nach Informationen der SPD soll der bis zum 15. August 2024 geschlossene Vertrag von Intendant Karsten Wiegand am Staatstheater vorzeitig bis zum 15. August 2029 verlängert werden. Die SPD reagiert mit Unverständnis und sieht zahlreiche ungelöste Probleme.
Die SPD sieht erhebliche Defizite in der Steuerung des Hauses. „Das Personal wird weniger, die Aufgaben werden mehr, die Fluktuation ist enorm, die Stimmung schlecht, es stehen Betrugsvorwürfe im Raum – da kann man nicht einfach Fakten bis Ende des Jahrzehnts schaffen“, sagt Tim Huß, Parteivorsitzender der SPD in Darmstadt.
Huß fordert, die Intendantenfrage nicht übers Knie zu brechen und langfristig zu klären – gerade vor dem Hintergrund der laufenden Ermittlungen gegen das Staatstheater. Er sieht zahlreiche offene Punkte zu der Frage, wie das Haus in eine bessere Zukunft geführt werden soll. „Über die Zukunft des Theaters braucht es einen echten Dialog und keine Basta-Entscheidungen, die auf unvollständigen Informationen beruhen“, fordert Huß. „Im Übrigen sind die Zuschauerzahlen schon vor Corona nicht zufriedenstellend gewesen.“
Laut Huß sind aktuell alle demokratischen Kontrollorgane weitgehend ausgehebelt. „Der Prozess zur Besetzung der Intendanz ist intransparent“, sagt Huß. „Seit April 2021 hat der Verwaltungsausschuss des Staatstheaters, dessen Vorsitzender Jochen Partsch ist, nicht mehr getagt. Auch die letzte Sitzung des Kulturausschusses wurde von der Vorsitzenden Hildegard Förster-Heldmann trotz der staatsanwaltlichen Ermittlungen abgesagt. Wir können unsere demokratischen Kontrollrechte unter den Bedingungen nicht ausüben und wenden uns daher an die Öffentlichkeit.“