SPD will öffentliches Starkregenkataster

4. Juni 2019

Extremwetterereignisse sind Folgen des Klimawandels – Forderung nach mehr Vorsorge

Die SPD Darmstadt fordert nach den gestrigen Starkregenvorfällen in der Innenstadt und in einigen Stadtteilen den Magistrat auf, bessere Vorsorgemaßnahmen zu entwickeln. Konkret schlägt die SPD die Einrichtung eines Starkregenkatasters vor, das im Internet einsehbar ist. 

„Extremwetterereignisse wie Starkregen nehmen zu und sind eine konkrete, spürbare Auswirkung des Klimawandels“, sagt der Darmstädter SPD-Vorsitzende Tim Huß. „Keller, Unterführungen und Einkaufszentren werden in Zukunft öfter unter Wasser stehen – darauf ist Darmstadt aber nicht vorbereitet. Aus diesem Grund muss die Stadtregierung jetzt umfangreiche Klimaanpassungen vorzunehmen. Dazu gehört zum Beispiel die Einrichtung eines Starkregenkatasters. Durch ein Starkregenkataster können Risiken besser abgeschätzt werden und bauliche Anpassungsmaßnahmen erfolgen.“ Neben der Einführung eines Starkregenkatasters fordert die SPD ein entsprechendes Informations- und Beratungsangebot der Stadt.

„Bei Starkregen trifft in kurzer Zeit mehr Niederschlag auf eine Fläche, als durch den Boden durch Infiltration aufgenommen werden kann“, erklären Jean Michel Zapf und Jutta Prochaska, Vorstandsmitglieder der SPD Darmstadt. „So kommt es zu einer Überlastung der Kanalisation. In der Folge tritt das Wasser durch die Kanaleinläufe nach oben und führt zu Überschwemmungen.“

Eine vorsorgende Maßnahme ist die Bereitstellung von Starkregenkarten, aus denen die Risiken für verschiede Regenereignisse hervorgehen. So ist es möglich, dass sowohl die Stadt als auch Bürgerinnen und Bürger bessere Vorsorgen treffen können. „In Starkregenkatastern sind Regenabflüsse an der Erdoberfläche bei einem bestimmten Regenereignis berechnet und grafisch dargestellt“, sagen Zapf und Prochaska. „So können sich Anwohner darüber informieren, ob aus solchen Ereignissen Risiken für ihre Grundstücke und Gebäude auftreten. Auch die Stadtregierung kann den öffentlichen Raum besser vor Starkregen schützen.“ Grundlage ist ein digitales Geländemodell mit Berücksichtigung von Straßen, Häusern, Mauern, aber auch Gewässern, Gräben, Verrohrungen und Kanaleinläufen. Die Berechnung erfolgt mit einem Simulationsmodell, bei dem die Oberflächenströmung mit dem Abfluss im Kanalnetz gekoppelt wird.