Katastrophenschutz wird immer wichtiger – digitale Stadt verschläft Entwicklung
Menschen nutzen für viele Bereiche des Alltags Apps auf ihrem Smartphone. Diese versprechen Probleme zu lösen oder das Leben zumindest zu erleichtern. Das gilt auch für Informationen der Polizei, des Rettungsdienstes und der Feuerwehr durch die App Katwarn. In einer Kleinen Anfrage will die Stadtverordnete Anne Marquardt wissen, warum die Stadt Darmstadt Katwarn nicht nutzt, um die Bevölkerung zu informieren. „Starke Unwetter, schwere Unfälle oder auch Anschläge: Der Katastrophenschutz wird immer wichtiger“, sagt die Stadtverordnete Anne Marquardt. „Die Digitalstadt Darmstadt verschläft eine Entwicklung, wenn nicht bald auch für die Darmstädter Bevölkerung eine App zur Verfügung steht. Fast unser komplettes Umland wird schon in Notfällen informiert. Nur Darmstadt hinkt hinterher.“
„Wer eine funktionierende App auf dem Smartphone installiert hat, wird sich keine Zweite mit den gleichen Funktionen installieren“, sagt Marquardt. „Bestes Beispiel ist der Messenger-Dienst Whats-App. Obwohl es zahlreiche Alternativen gibt, die besseren Datenschutz bieten, konnte sich keine andere App durchsetzen. Ich befürchte, bis die Stadt Darmstadt ihre App zum Download bereitstellt, hat sich Katwarn als Informationsquelle durchgesetzt.“
Unabhängig davon macht es keinen Sinn, für jede Stadt eine extra Katastrophenschutz-App anzubieten. Deshalb nutzen allein 17 hessische Landkreise Katwarn. „Die Darmstädterinnen und Darmstädter brauchen dann eine App für Darmstadt und eine zweite App für alle anderen Städte, die sie besuchen – das ist sinnlos. Alle sicherheitsrelevanten Informationen, die mit dem Smartphone abrufbar sind, sollten über eine zentrale App laufen.
In der Kleinen Anfrage geht es darum, wann eine Katastrophenschutz-App für die Stadt Darmstadt bereitsteht und wie diese sich von der App Katwarn unterscheidet. Außerdem soll der Magistrat beantworten, welche Kosten für Entwicklung und Einführung entstehen.