Gegen einen Verkauf von Grundstücken in Arheilgen an die ALDI Grundstücksgesellschaft sprach sich gestern die SPD-Fraktion im Darmstädter Stadtparlament aus. „Der Verkauf von städtischen Grundstücken an Aldi ist nicht akzeptabel. Ein weiterer ALDI-Markt würde die Einzelhandelsstruktur in Arheilgen gefährden. Nur wenige hundert Meter von dem geplanten Standort gibt es bereits einen Aldi-Markt. Offensichtlich verfolgt ALDI die Marktstrategie, gegen alle Edeka-Märkte gezielt Konkurrenz aufzubauen. Diese Geschäftsstrategie auch noch durch öffentliches Handeln zu unterstützen, halten wir für falsch“, sagte heute Santi Umberti, wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Darmstadt.
Dass der Markt rund 1.100 qm groß werden soll, sei auch ein Hinweis darauf, dass dort ein Edel-Aldi entstehen soll, der gezielt als Konkurrenz auftreten wird. Zwar sehe die Vorlage auch den Bau von 16 Wohnungen vor, aber darunter keine Sozialwohnung. Bemerkenswert an diesem Vorgang: gleichzeitig werde eine Vorlage beraten, in der sich die Stadt verpflichtet, beim Verkauf von städtischen Grundstücken 25% der Bruttogeschossfläche für sozialen Wohnungsbau und 20% für Wohnen mittlerer Einkommen festzulegen. „Darüber sagt aber die ALDI-Vorlage nichts aus“, so Michael Siebel, Fraktionssprecher der SPD-Fraktion Darmstadt.
Bemerkenswert sei auch, dass die Vorlage offensichtlich klamm, still und heimlich beschlossen werden soll. Sie ist zur abschließenden Beratung im Bauausschuss vorgesehen. Es gab keine Erörterung mit dem Gewerbeverein, geschweige denn eine Bürgerbeteiligung. Daran sehe man, was wirklich hinter den großen Worten des Magistrats zur Bürgerbeteiligung stecke – nichts. Außerdem müsse die Umsetzung des aktuellen Einzelhandels- und Nahversorgungskonzepts der Wissenschaftsstadt Darmstadt mit der Wirtschaft, den Akteuren und der Bürgerschaft im Stadtteil Arheilgen besser abgestimmt werden, um im Rahmen der Weiterentwicklung des Standortes die momentane Bedürfnislage in Arheilgen zu berücksichtigen.
Die SPD wird deshalb diese Verkaufsvorlage ablehnen. Der Einzelhandel dürfe nicht gefährdet werden. Mit viel Mühe habe es die Politik in den vergangenen Jahren in Abstimmung mit dem Gewerbeverein geschafft, den Einzelhandel stabil zu halten und gleichzeitig ein von den Arheilgern gut angenommenes Marktangebot aufzubauen. „Wir werden es nicht zulassen, dass diese Arbeit jetzt mit einem Federstrich eingerissen wird“, so Santi Umberti, wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Darmstadt.