Für eine 100%ige Schulkinderbetreuung mit dem Ziel mehr gebundene Ganztagsschulen zu realisieren, setzt sich der SPD-Fraktionssprecher Michael Siebel ein.
„Ich bin erstaunt darüber, dass heute berichtet wird, dass die Stadtregierung zusätzlich 750.000 Euro für die Schulkindbetreuung bereitstellen will. In den Haushaltsberatungen vor gerade einmal sechs Wochen hatte die grün-schwarze Koalition eine Aufstockung der Mittel um 1.000.000 Euro noch abgelehnt. Kurze Zeit später braucht es dann eine „Soforthilfe“ von 750.000 Euro. Entweder handelt die Stadtregierung also extrem kurzsichtig oder man wollte einem inhaltlich richtigen Antrag der Opposition einfach nicht zustimmen. Beides wäre kein Ruhmesblatt für die Koalition“, so der SPD-Fraktionssprecher Michael Siebel.
Ebenfalls unzufrieden ist Michael Siebel mit dem Ziel des Betreuungsausbaus: „Dieses Ziel ist für uns nicht erreicht, wenn alle Kinder einen Betreuungsplatz bekommen, deren Eltern einen Bedarf angemeldet haben. Wir wollen vielmehr einen flächendeckenden Ausbau der gebundenen Ganztagsbetreuung erreichen.“
Das bedeutet für die SPD eine Abkehr von der Zweiteilung des Tages in ein schulisches Angebot bis zwölf und anschließende Betreuung. In der gebundenen Ganztagsschule sollen sich vielmehr Lern- und Ruhephasen abwechseln und so der Tag besser und weniger belastend genutzt werden. Leider sträubt sich die Stadtregierung aus ideologischen Gründen gegen dieses Modell. Auch der viel propagierte „Pakt für den Nachmittag“ kann bei weitem nicht das leisten, was eine echte gebundene Ganztagsschule zu leisten im Stande wäre.