Der SPD-Fraktionssprecher Michael Siebel setzt sich für die Einrichtung eines Haus des Jugendrechts in Darmstadt ein. Die SPD-Fraktion hat dazu einen Antrag in das Stadtparlament eingebracht. Die bislang bestehenden Häuser des Jugendrechts in Wiesbaden und Frankfurt sorgen nach Aussagen von Kriminologen und auch Politikern im hessischen Landtag dafür, dass Jugendliche weniger Straftaten begehen. Dort kooperieren Polizei, Staatsanwaltschaft Jugendgerichtshilfe und Täter-Opfer-Ausgleich, um Jugendkriminalität schneller bearbeiten zu können. Ein Haus des Jugendrechts kann über Hilfsangebote präventiv wirken und Jugendlichen die Folgen illegalen Handelns unmittelbar nach der Tat verdeutlichen.
„Es ist wichtig, dass so zeitnah wie möglich auf Straftaten, die von Jugendlichen und Heranwachsenden verübt wurden, reagiert wird, um straffällig gewordenen Jugendlichen zu zeigen, dass ihre Taten Konsequenzen haben. Hierzu sind kurze Weg zwingend nötig. Deshalb braucht auch Darmstadt ein Haus des Jugendrechts“, erklärt die Stadtverordnete Sabine Heilmann.
Außerdem können alle Mitarbeiter im Haus des Jugendrechts Fragen zum Thema Jugendkriminalität und Jugendstrafrecht beantworten und über Hilfen informieren.
In Darmstadt sitzen zwar Staatsanwaltschaft und Landgericht beide am Mathildenplatz, aber die Jugendgerichtshilfe sitzt im Stadthaus Frankfurter Straße 71, die Bewährungshilfe am Steubenplatz und die Täter-Opfer Vermittlungsstelle des Diakonischen Werks befindet sich in der Kiesstraße.
Die SPD-Fraktion setzt sich deshalb dafür ein, dass die Wissenschaftsstadt Darmstadt mit dem Regierungspräsidium und dem Land Hessen Verhandlungen für ein Haus des Jugendrechts aufnimmt mit dem Ziel, ein weiteres „Haus des Jugendrechts als Erfolgsmodell“ auch am traditionellen Gerichtsstandort Darmstadt einzurichten. Mit mehr als 1,5 Millionen Einwohnern in den Städten Darmstadt und Offenbach am Main, den Landkreisen Darmstadt-Dieburg, Offenbach, Groß-Gerau, Bergstraße und dem Odenwaldkreis ist der Landgerichtsbezirk Darmstadt der größte in Hessen.