Antrag zum Bahnübergang Jägertorstraße: SPD schlägt konkrete Maßnahmen für Lösungen vor

9. September 2024

Seit längerem diskutieren die Stadtteile Arheilgen und Kranichstein über die Situation am Bahnübergang Jägertorstraße. Die SPD Arheilgen und die SPD-Fraktion legen nun einen Maßnahmenkatalog vor, um Lösungen rund um die Problemstelle voranzutreiben. Zuvor hatte die SPD das Thema über eine Große Anfrage an das Mobilitätsdezernat, Gespräche mit der Deutschen Bahn sowie bei einem Stadtteilrundgang bearbeitet und den Dialog mit der Anwohnerschaft gesucht. Der entsprechende Antrag liegt der Stadtverordnetenversammlung für die nächste Sitzung am 19.09.24 zur Diskussion und Abstimmung vor.  

„Wir wollen die Belastungen der Anwohner verringern, den Zugang zum öffentlichen Personennah- und -fernverkehr verbessern sowie den Verkehrsfluss zwischen Arheilgen und Kranichstein besser und sicherer machen. Die beantragten Maßnahmen sind die ersten notwendigen Schritte in genau diese Richtung“, erklärt Tim Sackreuther, Vorsitzender der SPD Arheilgen und stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion.

SPD will Verkehrszählung, Fuß- und Radwegebrücke sowie Schließzeitenkonzept

„Ein zentrales Ergebnis aus unseren Gesprächen in den Stadtteilen und der Großen Anfrage war, dass die Verkehrssituation am Bahnübergang zu zahlreichen Problemen führt – aber sehr wenig über den konkreten Umfang der Belastungen sowie die Realisierungsmöglichkeiten möglicher Lösungen bekannt ist“, fasst Sackreuther zusammen.

Deshalb fordert der SPD-Antrag als erste Maßnahme eine umfassende, professionelle und repräsentative Verkehrszählung, damit über alle möglichen Folgeschritte fundiert entschieden werden kann. Im Rahmen der Zählung sollen auch die Schließzeiten erfasst werden. Zweitens soll die Stadt Darmstadt konkrete Gespräche mit der Deutschen Bahn über ein Schließzeitenkonzept für den Bahnübergang aufnehmen, das den Verkehrsfluss verbessert und die künftige Mehrbelastung durch die ICE-Waschanlage bereits mitdenkt. Eine zentrale Forderung der SPD ist zudem eine Machbarkeitsstudie für eine Fuß- und Radwegebrücke sowie die Prüfung von Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten eines solchen Bauwerks – auch in Gesprächen mit der DB.

Die SPD schlägt eine Brücke für Rad- und Fußverkehr vor, um die Verkehrsteilnehmer zu trennen und den ÖPNV-Anschluss zwischen den Stadtteilen zu verbessern. Sackreuther führt dazu aus: „Durch ein solches Konzept, was sogenannte ‚Wegesicherheit‘ herstellen soll, könnten außerdem Fördermittel zur Finanzierung der Brücke in Aussicht stehen. Das würde es deutlich wahrscheinlicher machen, dass sie realisiert werden kann.“

Bahnübergang Jägertorstraße: Viele Probleme, wenige Informationen

Die Schließzeiten am Bahnübergang zwischen Arheilgen und Kranichstein sorgen regelmäßig für Staus und Wartezeiten. Die Folgen sind lange Rückstaus bis in die Stadtteile und zunehmend brenzlige Verkehrssituationen, Lärm und Luftverschmutzung sowie Behinderungen im Zugang zum ÖPNV an den Endhaltestellen der Straßenbahn und des A-Busses sowie des DB-Haltepunktes Kranichstein. Zudem sind die unterschiedlichen Verkehrsteilnehmer für die Querung der Gleise unzureichend voneinander getrennt.

In Reaktion auf die Große Anfrage der SPD musste das Mobilitätsamt unter Leitung von Dezernent Wandrey außerdem einräumen, dass die Stadt über keinerlei konkrete Daten über Schließzeiten sowie die tatsächliche Verkehrssituation am Bahnübergang und in der Jägertorstraße verfügt. Die SPD zeigte sich erschrocken, dass das Mobilitätsamt zu den Problemen an diesem Knotenpunkt kaum sprachfähig ist. Die Verkehrssituation und die Belastungen am Bahnübergang scheinen seit Jahren zunehmend problematischer zu werden. Dies spiegeln eigene Beobachtungen und Gesprächen mit Betroffenen.

„So wie es ist, kann es nicht bleiben“

So wie es ist, kann es nicht bleiben“, erklärt Sackreuther. „Die Herstellung von Transparenz mit allen verfügbaren Informationen zur Situation vor Ort ist dabei der erste Schritt, um Entscheidungen zu treffen. Gleichzeitig muss die Optimierung der Schließzeiten und die Prüfung eines Brückenbauwerks endlich konkret werden. Wir müssen jetzt ins Handeln kommen und Lösungen vorantreiben – daher der Antrag, über den nun die Stadtverordneten entscheiden können“, so der SPD-Politiker weiter.