Pulsmessung beim Arzt
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SPD will Medizinisches Versorgungszentrum in Wixhausen

26. Februar 2021

Kritik an Gesundheitsdezernent Schellenberg und der Kassenärztlichen Vereinigung

Die Infrastruktur und Nahversorgung in Darmstadts nördlichstem Stadtteil wird seit Jahren schlechter. Nach der Reduzierung des Angebotes der Sparkasse und Volksbank sowie der unklaren Situation im Einzelhandel, folgt der nächste heftige Schlag. Zwei der drei Hausarztpraxen sowie eine Apotheke schließen in den nächsten Wochen.

„In Wixhausen besteht riesiger Handlungsbedarf, was die medizinische Versorgung angeht“, sagt die SPD-Spitzenkandidatin und Sozialpolitikerin Anne Marquardt. „Wir haben vollstes Verständnis, dass man irgendwann in den verdienten Ruhestand geht. Die Schließungen sind aber seit mehreren Monaten bekannt, daher müssen Stadt und Kassenärztliche Vereinigung jetzt Ergebnisse liefern.“

Für Irritation sorgt die Aussage der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen, aufgrund der guten ÖPNV-Anbindung sei das Problem nicht so groß. „Die Aussagen der Kassenärztlichen Vereinigung zeugen von wenig Kenntnis der lokalen Situation“, so Marquardt. „Wixhausen ist der einzige Stadtteil ohne direkte Verbindung in die Innenstadt und selbst nach Arheilgen muss man am Dreieichweg umsteigen. Das ist für viele Patientinnen und Patienten doch nicht zumutbar. Da nutz es auch nichts auf eine Überversorgung in anderen Stadtteilen zu verweisen.“

Die SPD kritisiert auch die Untätigkeit des Gesundheitsdezernenten André Schellenberg (CDU). „Die medizinische Versorgung in bestimmten Stadtteilen wird seit Jahren schlechter und die Stadt macht einfach nichts“, kritisiert Marquardt. Dabei hat die SPD längst einen konkreten Vorschlag für eine flächendeckende medizinische Versorgung gemacht.

So fordert die SPD die Einrichtung eines Medizinischen Versorgungszentrums in Wixhausen. „In Medizinischen Versorgungszentren werden ärztliche und auch andere gesundheitliche Fachdisziplinen wie die Pflege unter einem Dach vereint“, erklärt Marquardt. „Dieser multiprofessionelle Versorgungsansatz macht insbesondere die Versorgung chronisch kranker oder älterer Personen einfacher. Speziell junge Ärztinnen und Ärzter, die oft ein Angestelltenverhältnis der Selbstständigkeit vorziehen, profitieren vom Organisationsmodell der Medizinischen Versorgungszentren.“

Der Landkreis Darmstadt-Dieburg zeigt, wie es gehen kann: in sechs Versorgungszentren an drei Orten des Landkreises bieten 18 Ärzt*innen verschiedener Fachrichtungen wohnortnahe medizinische Versorgung. Im Jahr 2020 betreuten die MVZs dort 40.000 Fälle und schreiben inzwischen auch schwarze Zahlen. „Das können wir auch schaffen und in Wixhausen ist die Lage sehr akut“, sagt Marquardt. „Es braucht endlich den politischen Willen dafür.“