„Beim Verkehrsgipfel wurde vereinbart, dass alle beteiligten Gebietskörperschaften für eine Verbesserung der Verkehrssituation an den Toren Darmstadts zu sorgen haben. Leider existieren kaum Maßnahmen, um die Situation kurzfristig zu verbessern. Umso wichtiger ist es, die mittel- und langfristigen Maßnahmen zügig anzugehen und zeitnah umzusetzen“, so Hofmann.
Auch die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VHU) mahnt nach einer kürzlich erfolgten Befragung weitere Verbesserungen im ÖPNV, aber auch Maßnahmen für einen besseren Verkehrsfluss an.
Allerdings lässt das Ergebnis der Kleinen Anfrage im Hessischen Landtag (Drs. 20/3239) zu Maßnahmen zur Verkehrsentlastung der B 26 stadteinwärts und der Sanierung des Trogbauwerkes Zweifel aufkommen, ob die vereinbaren Maßnahmen zur Verkehrsentlastung auch prioritär angegangen werden.
Aus der Kleinen Anfrage gehe nachvollziehbar und glaubhaft hervor, warum die Wiederherstellung der ursprünglich eingebauten Busbevorrechtigung stadteinwärts an der Hanauer Straße/Knoten Heinrichstraße nicht sinnvoll sei. „Eine Verlängerung der bestehenden Busspur ist also die einzig zielführende Maßnahme zur Verbesserung des Verkehrsflusses am Ostbahnhof, insbesondere für den ÖPNV“, so Kaffenberger.
Laut dem hessischen Verkehrsminister sei nach Abschluss der baulichen Ertüchtigung des Trogbauwerkes an der B 26 zum Ende der Sommerferien 2020 klar, dass die an den Trogwänden festgestellten Schäden nicht in dem zuvor erwarteten Umfang bestehen. Daher könnte die geplante Dauer der noch ausstehenden Sanierung gegebenenfalls reduziert werden. Außerdem zeige sich erst nach Konkretisierung der Planung für die Busspur, ob sich bei einem gleichzeitigen Bau in Bezug auf die Verkehrsführung während der Bauzeit Synergien ergeben.
Die Arbeiten zur Vorplanung genießen höchste Priorität, hieß es im November 2019 aus der Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt. Im April 2020 hieß es dann die Corona-Krise habe Vorrang. Bisher liegt allerdings nicht einmal die zwingend notwendige Planungsvereinbarung zwischen Hessen Mobil und der Stadt Darmstadt vor.
„Im letzten Jahr ist offensichtlich wenig passiert. Die Stadt muss die notwendige Planungsvereinbarung endlich abschließen. Es reicht nicht, nur die großen Bilder der Verkehrswende zu zeichnen. Maßnahmen wie die Busspur am Ostbahnhof müssen auch konsequent umgesetzt werden“, so Kaffenberger.