Auf der Klausurtagung der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) für den SPD- Unterbezirk Darmstadt und Darmstadt-Dieburg hat sich die AfA am 22.08.2020 gemeinsam mit der Landtagsvizepräsidentin und SPD-Unterbezirksvorsitzende Heike Hofmann über die Auswirkung der Corona-Pandemie auf die Wirtschaft und Arbeitswelt ausgetauscht. „Die Auswirkung der Corona-Pandemie auf die Wirtschaft und die Arbeitswelt ist massiv“, so Heike Hofmann. Mittlerweile gäbe es ca. 6.3 % Arbeitslose bundesweit und ca. 6700000 Bürger seien in der Kurzarbeit. Besonders die Tourismusbranche, Luftverkehr, das Hotel- und Gaststättengewerbe, Kulturschaffende sowie bestimmte Dienstleistungen seien besonders getroffen.
„Es ist der SPD mit ihrem Bundesarbeitsminister Hubertus Heil und ihrem designierten Kanzlerkandidat Olaf Scholz zu verdanken, dass mit dem Kurzarbeitergeld, welches erhöht wurde und nun auch auf 24 Monate verlängert werden soll, viele Arbeitnehmer*innen trotz der Corona-Pandemie ihren Job behalten und vielen Unternehmen Fachkräfte gesichert wurden,“ sagte der AfA Vorsitzender Andreas Trägler.
Nach Aussage von Heike Hofmann beeinflusse die Corona-Pandemie auch die künftige Arbeitswelt. „Mehrere Studien haben bestätigt, dass viele Arbeitnehmer*innen auch über die Corona Pandemie hinaus mehr als die Hälfte ihrer Arbeitszeit von zu Hause aus ableisten werden.“ „Homeoffice bzw. mobiles Arbeiten birgt neben vielen Chancen (Zeitersparnis, Flexibilität) auch einige Herausforderungen. Es muss darauf geachtet werden, dass es nicht zu einer Entgrenzung von Arbeitszeit führt. Zusätzlich darf der Gesundheitsschutz und die Arbeitsplatzsicherheit dabei nicht auf die Arbeitnehmer abgewälzt werden“ so Hofmann und Trägler. „Dazu braucht es eine starke Mitbestimmung und gute Betriebsvereinbarungen oder Tarifverträge.“ Das soziale Miteinander am Arbeitsplatz dürfe in der ganzen Entwicklung und der Diskussion um ein Recht auf mobiles Arbeiten nicht vergessen werden. Zudem dürfe nicht außer Acht gelassen werden, dass auch viele Frauen Opfer der Pandemie seien, so Hofmann. Gerade Frauen würden überproportional oft ihre Arbeitszeit kürzen bzw. auf Karriere verzichten, damit die Kinderbetreuung gesichert sei bzw. die Aufgaben im Haus erledigt werden. Familien brauchen bei der Kinderbetreuung die besondere Unterstützung in der Pandemie. Deshalb sei die vom Bund nun eingeführte Entschädigung für Eltern, die wegen der Kinderbetreuung nicht arbeiten können, der richtige Weg.
Hofmann fordert, dass das Land neben dem Bund ein Hilfsprogramm für Solo-Selbständige schaffe, da viele Künstler, Kulturschaffende oder Musiker, die selbstständig sind, von der Corona-Pandemie betroffen seien. „Einige andere Bundesländer wie z. B. Hamburg unterstützen Solo-Selbstständige mit einem Zuschuss von 2500 € für drei Monate. Das ist eine wichtige flankierende Hilfe für die Solo-Selbstständige. Das fordern wir auch von der hessischen Landesregierung.“