Mit Überraschung hat die SPD-Fraktion zur Kenntnis genommen, dass die längst überfällige Fortschreibung der Darmstädter Sportförderrichtlinien offenbar der Ziellinie entgegen trottet. Wie der verantwortliche Dezernent Raphael Reißer auf Nachfrage der SPD-Stadtverordneten Sabine Heilmann in der Stadtverordnetenversammlung Ende September erklärte, soll das Parlament im ersten Quartal des nächsten Jahres darüber entscheiden. „Bislang ist es bloß eine Ankündigung. Wir werden darauf achten, ob der Magistrat dem tatsächlich auch Taten folgen lässt, und zwar in dem von ihm selbst gesteckten Zeitplan im Interesse der Sportvereine, die vor einiger Zeit zur Zusammenarbeit bei der Neuschreibung eingeladen waren“, kommentierte Heilmann.
Die aktuellen Sportförderrichtlinien sind datiert mit Januar 2007 und stammen noch aus der Feder des damaligen Bürgermeisters und Sportdezernenten Wolfgang Glenz (SPD). Seit dessen Nachfolger Rafael Reißer (CDU) an den Start ging, gab es nur noch Stillstand. Die Sportförderung unterstützt die Sportvereine in der Stadt durch Beratung und Fördergelder. Die Beratung von der Akquise der benötigten Gelder bis zur idealen Ausschöpfung der möglichen Zuschüsse sind wichtige Instrumentarien für die Vereine mit ihrem Breiten- und Leistungssport. Umso mehr freute sich Heilmann, dass nun offenbar doch Bewegung in die Sache kommt. „Wenn wir mit der Sportförderung mit Verfassungsrang in der hessischen Verfassung endlich mal einen Schritt vorankämen, wäre dies ein Gewinn für die stolzen Sportvereine mit ihrem großen ehrenamtlichen Einsatz in Darmstadt, denen unsere Stadt anlässlich der freiwilligen Leistungen schon lange eine verlässliche Grundlage bieten müsste“, meinte sie.
Was Heilmann – zumindest verhalten – optimistisch stimmt, ist die Ausführlichkeit von Reißers Antwort. So hatte der Dezernent unter anderem angekündigt, dass die Bewertung der Eigenleistungen sowie der „Jugend-Euro“ erhöht werden sollen und dass Vereinsengagement zur Integration und Inklusion zusätzlich gefördert werde, ebenso wie Kooperationen, die Vereine eingehen. Die Bezuschussung von Betriebs- und Energiekosten soll differenzierter stattfinden. Versprochen hat er zudem mehr Transparenz sowie die Einbindung der Sportförderung in die Darmstädter Sportentwicklungsprozesse. „Ich bin bereits gespannt, wie das konkret aussehen wird“, freute sich Heilmann.