Die dringend benötigte Baumaßnahme an der B26 soll statt 2020 erst 2023 kommen – Die Darmstädter SPD-Fraktion hat die Verzögerung der zusätzlichen Busspur an der B26 kritisiert. Ursprünglich sollte das marode Trogbauwerk im Sommer 2020 saniert werden, was die Einrichtung einer zusätzlichen Busspur ermöglicht hätte. Nun will die Stadt aber ein Provisorium am Trogbauwerk und erst im Jahr 2023 die Busspur herrichten. Die Verzögerung kann die SPD nicht nachvollziehen, da Baurecht für die Großmaßnahme besteht. Um für Aufklärung zu sorgen, hat die SPD eine Kleine Anfrage eingereicht.
„Die Verzögerung ist ein Rückschlag für eine verbesserte Busanbindung in den Ostkreis“, sagt der verkehrspolitische Sprecher Tim Huß. „Laut einer Studie kann eine zusätzliche Busspur das Fahrgastaufkommen um 11 % erhöhen. Das wäre eine kurzfristig zu erreichende, effektive Stärkung des ÖPNVs und eine Entlastung Darmstadts vom Autoverkehr gewesen. Es ist schade, dass diese dringend benötigte Busspur jetzt erst drei Jahre später gebaut werden soll.“
Die Stadt will nach eigener Aussage eine Busspur bauen. Die Bauverwaltung hat in einer Magistratsvorlage aus dem Jahr 2015 bereits geschrieben, dass dafür Planungsrecht besteht. Gleichzeitig wollte Hessen Mobil das Trogbauwerk ursprünglich 2020 sanieren. „Wo ist denn dann das Problem?“, fragt Huß. „Alle sind sich einig, dass der Trog saniert und eine Busspur schnell gebaut werden muss. Es kann doch nicht sein, dass es sogar bei Konsensprojekten zu mehrjährigen Verzögerungen kommt.“
Hinzu kommt, dass die Errichtung des Provisoriums 2020 Geld kostet und zu Verkehrseinschränkungen führt. „Das Provisorium, die Kosten und den Stau können wir uns schenken, wenn wir die Busspur sofort bauen“, sagt Huß. „Und der ÖPNV wird drei Jahre früher gestärkt.“
Mit einer Kleinen Anfrage an den Magistrat will die SPD herausfinden, was nun die Gründe für die Verzögerungen sind. Außerdem fragt sie nach genauen Kosten und Verkehrseinschränkungen.