Der Eberstädter SPD-Stadtverordnete Oliver Lott zeigte sich erfreut über den Sinneswandel der grün-schwarzen Stadtregierung beim Thema „Trauerwald“. Vor fünf Jahren noch sah der Magistrat keinen Bedarf, das Angebot für naturnahe Bestattungen in Darmstadt auszuweiten. Nun tut er es doch, in Eberstadt. „Das ist sehr zu begrüßen“, sagte Lott.
Ein Rückblick: Als für den Bürgerhaushalt 2014 der Vorschlag eingebracht wurde, im Darmstädter Wald einen „Friedwald“ einzurichten, quittierte das die grün-schwarze Stadtregierung mit einem „Nein“. „Das vorhandene Angebot für naturnahe Bestattungen der Wissenschaftsstadt Darmstadt, insbesondere auf dem Waldfriedhof mit seinem dichten Baumbestand, wird als ausreichend angesehen“, lautete die Begründung. Mittlerweile ist offenbar ein Sinneswandel eingetreten. Denn die zuständige Dezernentin lud die Medien heute auf den Eberstädter Friedhof ein, um ihnen dort die Errichtung eines ganz besonderen Begräbnisstätte zu erläutern: eines Trauerwaldes nämlich.
Hierzu Lott: „Es ist lobenswert, dass Grün-Schwarz ihre Positionen überdenken und den einst verworfenen Vorschlag der Bürgerinnen und Bürger nun doch – wenn auch etwas anders – mit einem eigenen Antrag aufgreifen.“ Für die SPD-Fraktion ist diese Initiative gut und richtig, denn die Bestattungskultur wandelt sich. „Immer mehr Menschen wünschen sich eine letzte Ruhestätte in der Natur“, sagte Lott. „Viele finden es schöner, als das klassische Reihengrab, das obendrein regelmäßig gepflegt werden muss. Zudem mangelt es immer mehr Menschen an Verwandtschaft, hier vor Ort, die die Grabpflege übernehmen würde.“
Als Eberstädter freute sich Lott obendrein, dass ausgerechnet sein Stadtteil nun einen Trauerwald bekommt. „Es wäre schön, wenn sich unsere grün-schwarze Stadtregierung nun auch um die anderen Eberstädter Themen kümmern würde“, ergänze er.