Einer Studie zufolge werden bis zum Jahr 2030 fast 200.000 Fachkräfte in Krippen, Kindergärten und Grundschulen fehlen. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hat das Problem erkannt: Zusätzlich zu den 5 Milliarden Euro aus dem Gute-Kita-Gesetz will sie weiteres Geld bereitstellen, mit dem unter anderem die Ausbildung bezahlt wird. Auch die Darmstädter SPD will den Erziehungsberuf aufwerten: Sie fordert eine bessere Bezahlung der Erzieherinnen und Erziehern in allen städtischen, freien und kirchlichen Kindertagesstätten. Die Kooperation aus Grüne, CDU und Uffbasse bleibt dagegen untätig: Eine erste SPD-Initiative, Erzieherinnen und Erzieher besser zu bezahlen, wurde bei den Haushaltsberatungen abgeschmettert.
„Darmstadt zeichnet sich durch Tatenlosigkeit bei der Verbesserung der Sozialberufe aus. Dagegen begrüßen wir die neue Initiative aus dem Bundesfamilienministerium, die eine deutliche Aufwertung der Sozialberufe vorsieht und insbesondere Erzieherinnen und Erzieher besserstellt“, sagt die sozialpolitische Sprecherin Anne Marquardt. „Alle müssen jetzt ran: Bund, Länder, Gemeinden. Die Wertschätzung für diesen Beruf muss sich endlich auch ganz konkret bei den Erzieherinnen und Erziehern bemerkbar machen. Das geht auch über die Bezahlung.“
Konkret will die SPD das Gehalt von Erzieherinnen und Erziehern von der Stufe 8a auf die Stufe 8b anheben. „Mit unserem Vorschlag verdienen Erzieherinnen und Erzieher zwischen 679 und 5.377 Euro mehr im Jahr – das wäre eine spürbare Verbesserung und eine echte Wertschätzung“, sagt Marquardt. „Bei einer Umsetzung ab 1. Juli würde uns das im nächsten Jahr 1,8 Millionen Euro kosten – doch das hat die Kooperation in einer ersten Abstimmung bei den Haushaltsberatungen abgelehnt. Grüne, CDU und Uffbasse haben damit ihr fehlendes Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit Erzieherinnen und Erziehern demonstriert. Für uns dagegen ist klar: Gute Arbeit muss sich auch in der Bezahlung wiederspiegeln. Wir werden weiter für eine Aufwertung der Erziehungsberufe kämpfen.“