„Ziel ist auch die Neuanlage eines qualitativ hochwertigen Wasserspielplatzes“ – Dank des Einsatzes der SPD-Fraktion ist dies nun festgeschrieben beim Vorhaben „Neubau der Heinrich-Hoffmann-Schule“ im Kapellplatzviertel. Ebenso wird auf Initiative der Sozialdemokraten geprüft, ob das Planungsgebiet um den Woogsplatz und das Begleitgrün am Jugendstilbad erweitert werden kann, um eben Schule mit KiTa und Spielplatz unterzubringen, „denn Qualität braucht Platz“, betonte Fraktionssprecher Michael Siebel.
„Wir unterstützen den neuen Standort für den dringend notwendigen Neubau der Heinrich-Hoffmann-Schule“, sagte Siebel. „Es ist für uns aber nicht hinnehmbar, dass der Wasserspielplatz deshalb weggerissen wird.“ Die grün-schwarze Stadtregierung hatte zwar in Aussicht gestellt, als Ersatz Spielgeräte auf dem Grünstreifen am Jugendstilbad aufzustellen, doch damit wollte sich die SPD-Fraktion nicht zufrieden geben. „Was gebraucht wird, ist ein vollwertiger Ersatz“, stellte Siebel klar.
Deshalb hatten die Sozialdemokraten jüngst im Haupt- und Finanzausschuss einen entsprechenden Antrag gestellt. Gefordert hatten sie dreierlei: Erstens, im Zuge des Schulbaus auch gleich die Neuanlage eines Wasserspielplatzes zu beschließen, zweitens, den Architektenwettbewerbs zur Schule um den Spielplatz zu erweitern, drittens, das Planungsgebiet Lindenhofstraße/Mühlstraße hierfür um den Woogsplatz und das Begleitgrün am Jugendstilbad zu vergrößern.
„Ihr Vorschlag hat auch einiges für sich“, räumte der Oberbürgermeister ein. Allerdings gingen ihm die Forderungen der SPD zu weit. Er wollte die Neuanlage des Wasserspielplatzes nicht beschließen. Sein Argument: „Wenn es nicht funktioniert, haben wir ein Problem.“ Er schlug daher vor, den vollwertigen Ersatz lediglich als Ziel zu formulieren. Auch die Erweiterung des Planungsgebietes zu beschließen, war für die Grünen ein Schritt zu viel. Sie waren jedoch bereit, die Möglichkeit einer Erweiterung zu prüfen. Dies waren die Zugeständnisse an die SPD und alle Kinder, die den jetzigen Wasserspielplatz nutzen.
Siebel, für den Politik stets die Kunst des Machbaren ist, ließ sich darauf ein. Unnachgiebig wurde er aber, als die Grünen weitere Einwände vorbrachten. So lehnte es Hans Fürst ab, die Neuplanung des Wasserspielplatzes in den Architektenwettbewerb um die Schule aufzunehmen. Ihm zufolge fehlt es Architekten an der Kompetenz, die er nur bei Landschaftsplanern sieht. Hierzu Siebel: „Wir wollen sichergestellt wissen, dass der Spielplatz Teil der Gesamtplanung ist. Es wird sicherlich Architekten geben, die hierfür die nötigen Experten in ihrem Team haben.“ Hartnäckig lehnte er weitere Verhandlungen ab.
Schließlich stimmten alle für den modifizierten Antrag der SPD-Fraktion, der auch in der gestrigen Stadtverordnetenversammlung die Zustimmung erhielt. Das heißt, der Spielplatz wird nun mitgeplant. Ihn tatsächlich vollwertig zu ersetzten, ist das erklärte Ziel. Ob hierfür das Planungsgebiet erweitert werden kann, wird geprüft. Siebel: „Wir konnten erreichen, dass der Spielplatz nicht unter den Tisch gefallen ist. Jetzt werden wir aufmerksam beobachten, ob und in wie weit sich Grün-Schwarz an die gemeinsame Zielvereinbarung gebunden fühlt und was die Absichtserklärung, die wir ihnen abgerungen haben, wert ist.“