Wenn am kommenden Freitag, 16. November, in Darmstadt ein Zeichen für die Bedeutung des Vorlesens gesetzt wird, werden auch SPD-Stadtverordnete ihre Stimmen hierfür erheben. Zur Unterstützung haben sie sich starke Partner dazu geholt: den „kleinen Prinzen“, den Drachen Djordo und das Monster Grüffelo. Von diesen dreien gibt es dann spannende Abenteuer zu hören.
„Geschichten erlauben es uns, in ganz andere Welten abzutauchen. Und dann geht das Kopfkino los. Da kann kein noch so perfekt animiertes Computerspiel mithalten“, schwärmt Anne Marquardt. Am Vorlesen schätzt die sozialpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion das Miteinander, das Ruhige und Kreative. Zum Vorlesetag bringt sie „Drachenschnodder“ mit in die AWO-KiTa „Pippi Langstrumpf“.
In dem Buch von Esther Miskotte geht es um den verschnupften Drachen Djordo. Seine Erkältung schwächt ihn so sehr, dass er nicht mehr weiter fliegen kann. So muss er im Wald notlanden. Die Tiere, die dort leben, sind zunächst verängstigt, nehmen sich seiner dann aber liebevoll an. Mit Obst, Gemüse, Gurkensalat, Kürbissuppe und Pilzeintopf pflegen sie ihn flugs wieder gesund. Doch war es gar nicht so einfach, Djordo dazu zu bewegen, diese Köstlichkeiten zu essen. Ist er doch Fleischfresser, der ansonsten nur Prinzessinnen, Büffel, Steak und Würstchen vertilgt. Aber seine tierischen Krankenpfleger konnten ihn vom neuen Speiseplan überzeugen – und siehe da, diese Kost machte ihn wieder gesund und kräftig. „Die Geschichte handelt von Mut und Hilfsbereitschaft, das ist für mich das Tolle daran“, sagt Marquardt.
Fraktionssprecher Michael Siebel kommt zur Heinrich-Heine-Schule in Begleitung von weltbekannter Prominenz, dem „kleinen Prinzen“ nämlich. Das Werk von Antoine de Saint-Exupéry ist sein Lieblingsbuch. „Ich lese es in erster Linie als ein Plädoyer für Freundschaft und Menschlichkeit“, sagt Siebel. Gleichmaßen schätzt er an der Geschichte die Kritik am Werteverfall in der Gesellschaft. So weist der kleine Prinz etwa darauf hin, dass nicht Äußerlichkeiten das entscheidende sind, sondern kulturell gewachsene, zwischenmenschliche Werte. „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar“, dürfte wohl das bekannteste Zitat von Saint-Exupérys Helden sein. Zudem erinnert uns der kleine Prinz mit seiner Reise durchs All – auf der er sieben Planeten besucht und überall neue Eindrücke und Erkenntnisse gewinnt – daran, dass das Leben eine Bildungsreise ist. „Was kann es Spannenderes geben?“, meint Siebel.
Um neue Erkenntnisse geht es auch in dem Kinderbuch, das Tim Huß für seinen Vorlese-Einsatz in der KiTa „Thomasstraße“ ausgewählt hat. Der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Fraktion bringt Monster „Grüffelo“ mit. Ängstigen muss sich jedoch niemand. Denn das Monster ist ein wenig naiv und außerdem ist die wahre Heldin der Geschichte ohnehin eine kleine Maus. Für sie ist es im Wald ganz schön bedrohlich, sogar lebensbedrohlich. Aber ihre Phantasie schützt sie vor den Gefahren, die an jeder Ecke lauern. Sogar das Monster kann sie in die Flucht schlagen. Tim Huß: „In der Geschichte von Julia Donaldson geht es darum, Schritt für Schritt Angst zu überwinden, es geht um Furcht und Unerschrockenheit, aber vor allem um das Glück der Kleinen, die groß herauskommen, wenn sie ihre Phantasie einsetzen.“
Beflügelt wird die Phantasie der Kleinen sicher auch im Kinder- und Familienzentrum „Wurzel“. Dort wird SPD-Stadträtin Rita Beller unter anderem „die drei Leibspeisen des Riesen Wirrwarr“ auftischen, eine von drei Geschichten, die sie aus dem großen Märchenbuch von „Janosch“ ausgewählt hat. Seit der Eröffnung der „Wurzel“ 2012 engagiert sich Beller dort jedes Jahr beim Vorlesetag. „Jetzt habe ich zum ersten Mal eine reine Mädchengruppe“, freut sie sich schon. Für sie ist der Kontakt zu Kindern das Tolle am Vorlesen. Aufgewachsen mit sechs Geschwistern, selbst Mutter und Oma sowie Tante einer großen Schar von Nichten und Neffen sind Kinder für Beller so zu sagen der natürliche Lebensraum. Beim Vorlesen in der Wurzel ist sie dann stets ganz in ihrem Element. „Es macht einfach riesen Spaß“, schwärmt sie.