Vor dem Hintergrund der heute vorgestellten möglichen Standorte ruft die SPD die Stadt Darmstadt auf, auch die notwendigen finanziellen Mittel bereit zu stellen. Ansonsten ist der Stadionneubau in Gefahr. „Wir freuen uns zwar über den kleinen Schritt bei der Standortsuche, doch was nutzt das ohne vorausschauende und seriöse Finanzierung?“, fragt der SPD-Stadtverordnete Tim Huß und verweist auf die fehlende Bereitschaft der die Stadtregierung tragenden Fraktionen, sich finanziell an einem Stadionneubau beteiligen. In einer Großen Anfrage der SPD sicherte Oberbürgermeister Jochen Partsch nur dann Unterstützung zu, falls dies zwingend erforderlich sei. „Die SPD hat an der zwingenden Notwendigkeit eines neuen Stadions dagegen keinen Zweifel“, sagt Huß.
Daher bedauert die SPD, dass ihr Haushaltsantrag, 10 Millionen Euro für die Stadiongesellschaft bereit zu stellen, im Stadtparlament keine Mehrheit fand. „Die Jahre 2016 und 2017 werden hohe Haushaltsüberschüsse im jeweils zweistelligen Millionenbereich erzielen. In diesen wirtschaftlich guten Zeiten muss die Stadt Geld zurücklegen, um in Zukunft einen Stadionneubau finanzieren zu können“, sagt Huß. Natürlich stimmt der Einwand von Grün-Schwarz, dass man sich auch später um die Finanzierung kümmern könne. Auf einen wirtschaftlichen Aufschwung folgt immer auch ein Abschwung, der die Einnahmesituation der Stadt deutlich verschlechtern wird. Hohe Investitionen würden vom Regierungspräsidium dann nicht mehr genehmigt. Ist der Wirtschaftsboom vorbei, fehlt im Haushalt das Geld und der Stadionneubau wäre endgültig gescheitert.
Außerdem bietet die SPD der Stadtregierung zum wiederholten Mal eine themenbezogene Zusammenarbeit an. „Auf unsere bisherigen Angebote, eine Stadionkoalition jenseits von Regierungs- und Oppositionsgrenzen zu bilden, ist der Oberbürgermeister kein einziges Mal eingegangen“, bedauert Huß. „Das Stadion ist aber kein Jochen Partsch-Projekt, sondern ein Darmstadt-Projekt. Wenn Grün-Schwarz wirklich ihr Wahlversprechen eines Stadionneubaus einhalten will, gelingt das miteinander viel besser als gegeneinander.“