Brigitte Zypries, MdB

SPD unterstützt Haltung der Stadt bei Umgang mit Flüchtlingen in der Starkenburg-Kaserne / Zypries besucht Erstaufnahme-Einrichtung

6. Oktober 2015

„Wir sind wie Oberbürgermeister Jochen Partsch der Ansicht, dass die Flüchtlinge in Erstaufnahmeeinrichtungen nicht abgeschottet werden dürfen. Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sollten Zugang bekommen. „Wie soll Integration denn gelingen, wenn ein Kontakt mit den Flüchtlingen nicht erwünscht ist“, fragen sich die Vorsitzende der SPD Darmstadt, Brigitte Zypries, MdB und der SPD-Fraktionsvorsitzende Hanno Benz. Die rigide Haltung des Hessischen Ministerpräsidenten in dieser Frage sei nicht nachvollziehbar.

Große Hilfs- und Spendenbereitschaft in Darmstadt
Gerade in Darmstadt gibt es eine ganz besonders große Hilfs- und Spendenbereitschaft. Die Menschen in der Stadt helfen, wo sie können, um die Flüchtlinge zu unterstützen. „Dieses Engagement ist vorbildlich, die Menschen vor Ort haben ein großes Interesse am Schicksal der Flüchtlinge und wollen helfen. Deshalb muss das Land sicherstellen, dass Ehrenamtlichen der Zugang zu den Erstaufnahme-Einrichtungen gestattet wird. Die Landesregierung setzt hier falsche Zeichen“, erklären Zypries und Benz einstimmig.

Zypries besucht Erstaufnahme-Einrichtung: Kommunalpolitiker müssen draußen bleiben
Brigitte Zypries MdB hat am Freitag (29.) die Erstaufnahme-Einrichtung in der Starkenburg-Kaserne besucht und sich über die Situation vor Ort informiert. Sie bedauerte, dass die Begleitung durch den Darmstädter SPD-Fraktionsvorsitzenden Hanno Benz nicht erlaubt wurde. Zulässig seien nur  – so die Anweisung des Regierungspräsidiums –  Besuche von Landes- oder Bundespolitikern. „Es ist schade, dass Kommunalpolitiker nicht zugelassen werden, denn eine Anbindung vor Ort ist besonders wichtig und Stadtverordnete stehen in direktem Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern“, sagte Zypries.
„Bei meinem Besuch wurde ich auch darüber informiert, dass ab Montag das Deutsche Rote Kreuz die Einrichtung betreibt. Es ist zu hoffen, dass ehrenamtlich Engagierte dann die Möglichkeit bekommen, Spiel- und Sportkreise für Kinder anzubieten, Angebote für Frauen zu machen und dass Deutschunterricht stattfinden kann. Das wäre ein wichtiger und notwendiger Schritt für die Akzeptanz auf beiden Seiten“, erklärte Zypries. „Meinen besonderen Dank habe ich gegenüber den heute dort Tätigen ausgesprochen. Er umfasst die Mitarbeiter des Regierungspräsidiums und die hauptberuflich Tätigen der Hilfsorganisation – aber auch die vielen Ehrenamtler der Hilfsorganisationen und die Ärzte, die dort in ihrer Freizeit Kinder impfen oder anderweitig helfen“, so Zypries abschließend.