„Die glücklose Zeit der grün geführten Baudezernate in Darmstadt muss beendet werden. Deshalb freut sich die SPD, mit dem Verwaltungsrichter Jürgen Gasper einen bundesweit anerkannten Baurechtsexperten und Kenner Darmstadts vorzuschlagen zu dürfen“, sagt der stellvertretende Parteivorsitzende Tim Huß. „Mehr Bauexpertise kann der Darmstädter Magistrat sicherlich vertragen.“
Jürgen Gasper wurde im Saarland politisch sozialisiert. Er studierte in Saarbrücken und Göttingen Rechtswissenschaften. Bereits im Rahmen des Referendariats spezialisierte er sich auf Verwaltungs- und Baurecht und verbrachte ein Semester an der Hochschule für Verwaltungswissenschaften in Speyer. Nach der Zweiten Juristischen Staatsprüfung begann Gasper seine Karriere als Rechtsamtsleiters des niedersächsischen Landkreises Northeim. Anfang 1997 wurde er in den Richterdienst in der Hessischen Verwaltungsgerichtsbarkeit mit Stationen Gießen und Darmstadt eingestellt.
Im Jahr 2000 war er im Abordnungswege am Verwaltungsgericht in Köln tätig, wo er der für Köln zuständigen Baukammer angehörte. Nach Darmstadt kehrte er 2001 zurück und wurde Mitglied der für Darmstadt zuständigen Baukammer. 2005 und 2006 war Gasper an das Bundesjustizministerium abgeordnet, bevor er zur Baukammer zurückkehrte. 2010 wurde er für neun Monate an den Hessischen Verwaltungsgerichtshof abgeordnet. Hieran schloss sich eine Verwendung in der u.a. für Kommunalrecht zuständigen Kammer und erneut in einer Baukammer an. Von 2007 bis zu seinem Ausscheiden Mitte 2016 war Gasper Pressesprecher des Verwaltungsgerichts Darmstadt. Seit August 2016 ist er Richter am Hessischen Verwaltungsgerichtshof, wo er u.a. mit Fällen aus den Bereichen Straßen-, Verkehrs- und Versammlungsrechts befasst ist. Im richterlichen Nebenamt gehört er dem Hessischen Staatsgerichtshof an.
Gasper ist 56 Jahre alt und lebt mit seinem Partner in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft, die er im März 2016 vor dem Darmstädter Standesamt geschlossen hat. Der passionierte Sportler betreibt u. a. Boxen, um sich fit zu halten.
„Jürgen Gasper liegt vor allem der soziale Wohnungsbau am Herzen. Er weiß genau, dass hinter dem Wohnungsmangel in Großstädten bewegende Schicksale stehen. Deshalb wird er alle rechtlich vorgesehenen Planungsinstrumente einsetzen, um bezahlbaren Wohnraum für Alle zu sichern“, sagt der Fraktionssprecher der SPD-Fraktion Michael Siebel. „Außerdem bekommen mit ihm Großprojekte wie der Stadionneubau die dringend benötigte fachliche Fundierung. Wir liegen heute deshalb so weit zurück, weil nicht rechtssicher gearbeitet wurde. Das wird Jürgen Gasper wesentlich besser machen als seine Vorgängerinnen.“
Weitere Herausforderungen sind die Entwicklung des Berufsschulzentrums, die Landesgartenschau und Bewerbung Weltkulturerbe, aber auch die Bearbeitung der Fluglärmbelastung durch den Flughafen Frankfurt, die Entwicklung der Bahntrassen und der Anbindung des Hauptbahnhofs an das ICE-Netz.
„Ein Richter muss das Recht kennen, abwägen und dann entscheiden. Das kann Jürgen Gasper“, sagen Siebel. „Und so ist das im Boxen auch. Nur wer diszipliniert ist, besonnen kämpft und immer weiß, was ihn erwartet, kann erfolgreich sein.“