Die SPD Darmstadt spricht sich für die Einführung einer neuen Straßenbahnverbindung vom Ostbahnhof über den Luisenplatz bis zu den westlichen Konversionsgebieten aus. Damit können zwei Verkehrsherausforderungen auf einmal angegangen werden: Zum einen wird der schwere Busverkehr auf dem völlig überlasteten Luisenplatz und der Landgraf-Georg-Straße reduziert. Eine Straßenbahn wäre ein Beitrag, das Verkehrschaos in Darmstadt zu bekämpfen. Zum anderen können die Konversionsgebiete im Westen der Stadt bis zu den Kelley Barracks erschlossen werden. Einen entsprechenden Antrag wird die SPD in die nächste Stadtverordnetenversammlung einbringen.
„Eine solche Straßenbahn wäre die erste Ost-West-Verbindung der Stadt. Alle anderen Straßenbahnlinien verlaufen überwiegend von Norden nach Süden“, sagt der SPD-Stadtverordnete Tim Huß. „Unser Bekenntnis zur Straßenbahn verfolgt drei übergeordnete Ziele: Wir wollen den ÖPNV attraktiver, den Verkehr umweltfreundlicher und die Menschen mobiler machen. In Kranichstein und Arheilgen hat die SPD bereits Straßenbahnlinien verlängert. Um auch andere Stadtteile aufzuwerten, die Straßen zu entlasten und den ÖPNV zu stärken, wollen wir an diesen Erfolgen anknüpfen.“
„In fünf Jahren hat Grün-Schwarz keine einzige Idee präsentiert, was sie gegen das Verkehrschaos in der Innenstadt und in der Oststadt tun will“, kritisiert Huß. „Eine Umgehungsstraße zu bekämpfen ist legitim. Keine Ahnung zu haben, wie man stattdessen die Verkehrsprobleme in den Griff bekommt, ist höchst fahrlässig. Die SPD-Idee folgt dem Grundsatz: Wir holen den Verkehr von der Straße auf die Schiene. Wir wollen den Regionalbusverkehr am Ostbahnhof brechen und – ähnlich wie am Böllenfalltor – auf die Straßenbahn umleiten. Das schont die Straßen und den Luisenplatz, dessen Belag aufgrund der vielen Busse in einem schlechten Zustand ist. Außerdem können die Menschen aus dem Ostkreis direkt weiter in die Innenstadt, zum Hauptbahnhof oder in die westlichen Gewerbegebiete fahren.“
Für den Westen der Stadt zeugt die Idee vor allem von Voraussicht. „Wer zu spät eine Erschließung plant, bekommt meist ein mangelhaftes Ergebnis. Ein Beispiel dafür ist die Lichtwiesen-Straßenbahn“, sagt Huß. „In den ehemaligen Kelley Barracks und im ehemaligen Nathan-Hale-Depot werden viele neue Arbeitsplätze und Wohnungen entstehen. Neue Stadtteile induzieren neue Verkehrsströme. Die derzeitigen Buslinien können das neue Verkehrsaufkommen unmöglich auffangen. Wir wollen, dass die westlichen Konversionsflächen mit einer Straßenbahn erschlossen werden.“
Ein Paradigmenwechsel beim Thema Parken könnte den ÖPNV noch attraktiver machen. „Wir sprechen uns für kostenlose Park&Ride-Parkplätze am Stadtrand aus – zum Beispiel beim Ostbahnhof und bei den Kelley Barracks, also an den Endhaltestellen der Ost-West-Straßenbahn. Das schafft Anreize, das Auto am Stadtrand stehen zu lassen und den ÖPNV zu nutzen. So helfen wir dem Darmstädter Verkehr und der Umwelt.“