Huß wirft CDU und Grünen vor, ein zentrales Element der Verkehrswende zu vernachlässigen
Die Darmstädter SPD begrüßt den Vorstoß zur Einführung eines 365€-Tickets für Busse und Bahnen. In ihrem Klimaschutzkonzept hat die SPD-Bundestagsfraktion einen entsprechenden Vorschlag erarbeitet. Der Parteivorsitzende Tim Huß wirbt nun um Unterstützung bei den Bundestagsabgeordneten Astrid Mannes (CDU) und Daniela Wagner (Grüne). Gleichzeitig fordert er die grün-schwarze Stadtregierung auf, ihren Widerstand gegen günstigere Tickets aufzugeben.
„Günstige Preise für Busse und Bahnen sind dringend notwendig für die Verkehrswende. Ohne einen bezahlbaren ÖPNV kann das alles nicht funktionieren“, sagt Huß. „Die Menschen brauchen ein attraktives Angebot, um die Alternative zum Auto zu nutzen. Die Erfahrungen aus Wien zeigen, dass die Lösung der Verkehrsprobleme vor allem im ÖPNV liegt. Wien ist diese Woche erneut zur lebenswertesten Stadt der Welt ausgezeichnet worden.“
Entsprechende Initiativen gibt es auch in Darmstadt. Die SPD hat im März in ihrer Vorwärtsstrategie die Einführung eines 300€-Tickets für Darmstadt beschlossen. Um das vergünstigte Jahresticket einzuführen und um das Angebot zu verbessern, soll eine Unternehmensabgabe in Höhe von 7€ pro Arbeitsplatz und Monat erhoben werden. „Wir brauchen mehr Geld im ÖPNV-System und wir wollen, dass die Unternehmen sich daran beteiligen. Sie profitieren davon ja auch“, sagt Huß.
Bei der Stadtregierung ist die SPD bisher immer abgeblitzt. „Alle Vorschläge, Preise im ÖPNV zu senken, wurden von CDU und Grünen abgelehnt – das verstehe wer will“, sagt Huß. „Auch zur Idee eines 300€-Tickets schweigt sich der OB aus. Die Stadtregierung vernachlässigt ein zentrales Element der Verkehrswende und scheitert somit in ihren verkehrspolitischen Zielen.“
Aufgrund der Passivität der Stadtregierung wendet sich der Parteivorsitzende nun an die Darmstädter Bundestagsabgeordneten. Huß appelliert an Frau Mannes und Frau Wagner, sich das Thema zu eigen zu machen und den Vorstoß der SPD-Bundestagsfraktion zu unterstützen: „Jetzt können Sie mal richtig was für Ihren Wahlkreis tun. Von günstigeren Tickets profitiert nämlich die gesamte Region!“