Bereits zum 30. Mal wird in diesem Jahr am 5. Dezember der Internationale Tag des Ehrenamtes gefeiert. 1985 von den Vereinten Nationen ausgerufen, bietet der Tag einen willkommenen Anlass, auf die Bedeutung des bürgerschaftlichen Engagements hinzuweisen und denjenigen zu danken, die sich in unserer Gesellschaft für Andere engagieren.
„23 Millionen Menschen engagieren sich in Deutschland ehrenamtlich“, sagt Brigitte Zypries (SPD). „Ohne sie wäre unsere Gesellschaft weniger lebenswert und würde an manchen Stellen gar nicht funktionieren – das sehen wir aktuell bei der Organisation der Aufnahme der vielen Flüchtlinge.“
Noch nie seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland haben sich so viele Menschen bürgerschaftlich engagiert. Jeder dritte Deutsche über 14 Jahre übt ein Ehrenamt aus: Ob Hausaufgabenhilfe oder Vorlese-Aktionen, die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen in Sportvereinen, die Verteilung von Lebensmittel bei den Tafeln oder die Betreuung von Obdachlosen – gemeinsam bewegen Ehrenamtliche viel und stärken damit den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
„Gerade in den letzten Monaten haben wir erlebt, wie sehr Politik und Verwaltung angesichts der stark gestiegenen Flüchtlingszahlen darauf angewiesen sind, dass bürgerschaftliches Engagement kurzfristig zustande kommt“, stellt Zypries fest. „Auch in Darmstadt und im Landkreis Darmstadt-Dieburg könnten die Flüchtlinge ohne die vielen Freiwilligen z.B. in den Asyl-Arbeitskreisen, in den Kleiderkammern und bei der medizinischen Versorgung nicht so gut versorgt werden. All` den Engagierten gehört nicht nur heute ein großes Dankeschön!“
Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger bringen ohne zu zögern einen beträchtlichen Teil ihrer Zeit, Kraft und Geld dabei ein. Freiwillige Helferinnen und Helfer haben dafür gesorgt, dass Menschen, die vor Krieg, Terror und Vertreibung flüchten müssen, mit Hilfsbereitschaft und Mitgefühl empfangen werden. Angesichts dieser beeindruckenden Leistungen und der anhaltenden Herausforderungen muss die Politik zusätzliche Unterstützung leisten. „Wir dürfen die Ehrenamtlichen nicht hängen lassen – und wir dürfen das Engagement auch nicht als Lückenbüßer für staatliche Aufgaben begreifen“, betont Zypries weiter. Mit der Bereitstellung von 10.000 zusätzlichen Stellen im Bundesfreiwilligendienst mit Flüchtlingsbezug (BFD) hat Familienministerin Manuela Schwesig bereits reagiert. Zudem benötigt das Ehrenamt kompetente Ansprechpartner und hauptamtliche Koordinatoren, um die Engagementstrukturen zu verstetigen. Die kürzlich mit dem Bundeshaushalt beschlossene Finanzierung solcher Koordinatorenstellen ist daher der richtige Weg. „Jeder Cent, den wir hier bereitstellen, hilft uns, das Engagement nachhaltig zu stärken“, ist sich Zypries sicher.