Sackreuther & Benz: „Grün-Schwarze Reißbrett-Planung ohne Dialog und Transparenz“
Die Arheilger SPD kritisiert weiterhin die Pläne der Grün-Schwarzen Koalition, im Darmstädter Norden großflächige Gewerbegebiete anzulegen. Hierfür laufen derzeit Untersuchungsmaßnahmen im Westen Arheilgens, die eine gigantische Fläche von 130 Hektar zwischen B3, Waldrand und entlang der Grenzen des bestehenden kleinen Gewerbegebiets umfassen; sowie für 100 Hektar in Wixhausen-Ost. Im sogenannten Masterplan 2030+, wo Grüne und CDU ihre Pläne für die zukünftige Stadtentwicklung darstellen, sind die Flächen als „prioritäre Potenzialflächen“ zur Ansiedlung von Gewerbe ausgewiesen. In einer aktuellen Magistratsvorlage, die den Stand der Planungen beschreibt, heißt es: „Ziel ist weiterhin die einheitliche Vorbereitung und zügige Durchführung der Entwicklung von derzeit landwirtschaftlich genutzten Flächen […]. Vorläufige Ziele sind für die genannten Bereiche die beschleunigte Bereitstellung von gewerblichen Flächen zur Versorgung sowohl ansässiger Betriebe als auch zur Befriedung der Nachfrage ansiedlungswilliger Unternehmen nach gewerblichen Flächen.“
Die Arheilger Sozialdemokraten warnen vor einem maßlosen und überdimensionierten Flächenverbrauch. Gleichzeitig betont die SPD den Wert aktueller Flächennutzungen und vermisst einen Dialog zur Stadtteilentwicklung in Arheilgen. Dabei kritisiert der SPD-Stadtverordnete Tim Sackreuther, dass in den laufenden Untersuchungen und im grün-schwarzen Masterplan bereits die Entwicklung großer Gewerbegebiete angelegt ist: „Wir sehen hier keine Motivation für eine nachhaltige und maßvolle Weiterentwicklung Arheilgens, sondern eine großangelegte Offensive zur Ansiedlung von Gewerbe“, so der stellvertretende Vorsitzender der Arheilger SPD. Dies zeige allein die absurde Größe des Untersuchungsgebiets. Gleichzeitig hat es keine ergebnisoffenen Diskussionen über die Stadtteilentwicklung entlang der aktuellen Siedlungsgrenzen gegeben. „Nicht einmal eines der Bürgerforen zum Masterplan hat in Arheilgen stattgefunden – das ist bezeichnend“, erklärt Sackreuther.
Der Arheilger SPD-Vorsitzende Hanno Benz ergänzt: „Wer 230 Hektar für Gewerbeflächen untersucht und so vorgeht, hat kein Interesse an einem Dialog im Stadtteil, sondern verplant Flächen am Reißbrett.“ Beschwichtigungen aus den Reihen der Grün-Schwarzen Koalition – man befinde sich in Untersuchungen und prüfe erst einmal auf großer Fläche – seien durch die Klarheit im Masterplan und der vorliegenden Magistratsvorlagen unglaubwürdig. Vielmehr solle Oberbürgermeister Partsch offenlegen, welche Gewerbe er z.B. in Arheilgen West ansiedeln wolle. „Solange hier nicht transparent kommuniziert wird, kann die Koalition auch nicht glaubhaft erklären, dass sie nicht die gesamte Fläche überbauen will“, so Benz und Sackreuther.
Der Arheilger Norden zeichnet sich durch eine sehr hohe Zahl an landwirtschaftlichen Betrieben aus, die ihre Produkte regional und auch direkt vor Ort vertreiben. „Die SPD weiß, dass das grade in Arheilgen etwas Besonderes ist, was es so in wenigen anderen Teilen Darmstadts gibt.“, betont Tim Sackreuther. Grade die Felder und Grünflächen im Bereich Arheilgen West nutzen viele Menschen aus Arheilgen außerdem zur Naherholung. Dort liegt mitten im Untersuchungsbereich auch das Gelände des Arheilger Hundesportvereins, dessen Schutz die SPD nachdrücklich fordert.