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Friedhof am Arheilger Mühlchen?

8. Januar 2006

Wahlprogramm der CDU sorgt für befremden

In ihrem Programm zur Kommunalwahlwahl hat die Arheilger CDU für erhebliche Irritationen gesorgt. Insbesondere die Vorstellungen der Union zur weiteren Entwicklung des Arheilger Bahnhofs sowie des Bereichs rund um das Arheilger Mühlchen und die Sportanlagen der SGA stoßen auf breites Unverständnis.

Unter anderem heißt es im Wahlprogramm der CDU: „Auf die Friedhofserweiterung gegenüber dem Bahnhof sollte zugunsten einer Bebauung mit Geschäften, Büros und Wohnungen verzichtet werden.“ Stattdessen solle neben das Arheilger Mühlchen ein zweiter Arheilger Friedhof gebaut werden.

Als den „Größten Anzunehmenden Unsinn“ bezeichnet der Arheilger SPD Vorsitzende Hanno Benz diese Vorstellungen der CDU. „Man muss sich nur einmal folgende Situation vor Augen halten: Es ist Hochsommer, im Mühlchen erholen sich Familien mit ihren Kindern und nebenan findet eine Beerdigung statt. Das ist kein würdiger Rahmen für eine Trauerfeier und für die Badegäste auch nicht,“ so der Sozialdemokrat. Es sei absurd einen Friedhof neben das weit über Arheilgen hinaus beliebte Naturschwimmbad bauen zu wollen.

„Wenig durchdacht,“ seien diese Ideen in Anbetracht der immensen Mittel die in den vergangenen Jahren für den Arheilger Friedhof aufgewendet wurden. Erst unlängst sei für eine nicht unerhebliche Summe die Urnenwand erweitert worden. Im vergangenen Jahr seien zudem die Toilettenanlagen behindertengerecht ausgebaut worden. Auch die Sanierung der Trauerhalle sei noch nicht allzu lange abgeschlossen. „Das waren alles Investitionen mit der Option, den Friedhof eines Tages zu erweitern,“ so Hanno Benz. Wenn die CDU dies jetzt aufgeben wolle, mache sie sich der gigantischen Verschwendung von öffentlichen Mitteln schuldig.

Auch stehe der Vorschlag am Bahnhof Geschäfte anzusiedeln in krassem Widerspruch zu dem von der CDU im Stadtparlament mit beschlossenen Einzelhandelskonzept für Arheilgen. Dieses gibt dem Arheilger Einzelhandel nur in Form einer Konzentration im Ortmittelpunkt eine dauerhafte Überlebenschance. „Deshalb wollen wir ja unbedingt nach dem Wegfall der Straßenbahnwendeschleife einen Vollversorger als Magnet auch für andere Geschäfte dort ansiedeln,“ erläutert Hanno Benz. Solche „Querschüsse“ seien da nicht hifreich.

Anfrage an den Magistrat
Benz, der auch stellvertretender Fraktionsvorsitzender seiner Partei im Stadtparlament ist, kündigte an, in einer Anfrage an den Magistrat der Stadt Darmstadt klären zu wollen wie dieser zu den Plänen der CDU stehe. Ganz besonders interessiere ihn, welche finanziellen Belastungen entstünden wenn es in Arheilgen zwei Friedhöfe geben sollte. Ebenso fragt er wie der Magistrat die Ansiedlung von Geschäften und Büroräumen auf dem für die Friedhofserweiterung vorgesehenen in unmittelbarer Nachbarschaft zum Arheilger Gewerbegebiet gelegenen Gelände beurteilt. In diesem Zusammenhang will Benz auch wissen, ob die Stadt Darmstadt Nachteile für den innerörtlichen Einzelhandel befürchte, wenn es am Arheilger Bahnhof zu einer Ansiedlung von Geschäften käme.