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SPD-Arheilgen: Schulpolitische Vernunft statt Einzelinteressen

6. November 1999

Stellungnahme zur aktuellen Schuldiskussion im nördlichen Stadtteil

Auf der Grundlage der großen Mehrheit der Eltern und Lehrer in der Schulkonferenz der Astrid-Lindgren-Schule und den von der Schuldezernentin Daniela Wagner vorgelegten Prognosen über die Schülerentwicklung spricht sich die Arheilger SPD für die Zusammenlegung der beiden Standorte am Stadtweg aus. Der Kompromißvorschlag, die derzeitigen Klassen bis zum Ende ihrer Grundschulzeit an dem Standort Hebbelstraße zu unterrichten, soll den Kindern ihre gewohnte Schulumgebung erhalten.

„Das Wohl aller Kinder steht im Mittelpunkt unserer Überlegungen. Dabei setzen wir uns für alles ein, was pädagogisch sinnvoll, finanzierbar- und machbar ist”, erklärt der Ortsvereinsvorsitzende Hanno Benz. „Die SPD wird kein – wie es die CDU derzeit praktiziert- parteipolitisches Süppchen auf dem Rücken der Kinder und den Sorgenfalten mancher Eltern kochen.„ Immerhin habe die CDU gemeinsam mit den Grünen 1995 das Schul-Dilemma in Arheilgen angerichtet, als sie mit einer gemeinsamen Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung gegen die Stimmen der SPD die Auflösung der Carl-Ulrich-Schule als Integrierte Gesamtschule und die Preisgabe der Eigenständigkeit der Brüder-Grimm-Schule beschlossen hatte.

In der aktuellen Debatte hat die SPD-Arheilgen als einzige politische Kraft im Stadtteil versucht, Vertreter aller Beteiligten an einen Tisch zu bekommen. Beim Runden Tisch machte sich eine engagierte Minderheit Arheilger Eltern für den Erhalt der Hebbelstraße stark. Leider kam es aber nicht zu einer von allen gemeinsam getragenen Lösung.

Elternvertreter aus der Schulkonferenz und die Schulleitung der Astrid-Lindgren-Schule machten in mehreren Gesprächen deutlich, daß die derzeitige Ausstattung der Schule mit Lehrkräften, Räumen und Finanzen verteilt auf zwei Standorte die Umsetzung eines vernünftigen pädagogischen Konzeptes sehr erschwere und eine Zusammenlegung zum Wohle der Kinder sinnvoll sei.

Der von der SPD vorgetragene Kompromißvorschlag soll in zweierlei Hinsicht für Sicherheit sorgen: Die bereits eingeschulten Kinder sollen sich ihrer gewohnten Schulumgebung sicher sein. Und für das kommende Schuljahr ist bereits sichergestellt, wie sich die Grundschule entwickeln soll. So wird auch der seit Jahren in Arheilgen schwelende Konflikt beendet, welche Kinder in der Hebbelstraße und welche im Stadtweg eingeschult werden. Wenn sich die Eltern, deren Kinder noch in der Hebbelstraße unterrichtet werden, für eine frühzeitigere Zusammenführung der Standorte aussprechen, dann werde sich die SPD nicht dagegen aussprechen.

Die Sorge einiger Eltern, der Schulweg könnte für Erstklässler zu gefährlich sein, sei nachvollziehbar. Doch schon heute legten viele Kinder in Arheilgen viel weitere Schulwege zu Fuß zurück. Auch ist der Schulweg vom geplanten Neubaugebiet zwischen Jakob-Jung und Grillparzer-Straße zum Stadtweg in wenigen Minuten zurückzulegen. Die SPD mache sich weiterhin für sichere Schulwege stark.

Die Entscheidung für eine Zusammenlegung fußt, so die SPD-Stellungnahme, auf Prognosen über Schülerzahlen, die die Schuldezernentin vorgelegt hat. Es sei möglich, daß die tatsächliche Entwicklung nicht den Prognosen entspreche – ansonsten wären es ja keine Prognosen. Sollte dies der Fall sein und die Schüler nicht in einer vierzügigen Astrid-Lindgren Schule untergebracht werden können, dann muß die Frage nach einem dritten Grundschulstandort in Arheilgen in Verbindung mit der weiteren Stadtteilentwicklung neu gestellt werden. Doch wenn sich diese Frage stelle, stünden auch die Pavillions an der Hebbelstraße wegen ihrer schlechten Bausubstanz nicht mehr zur Verfügung.