SPD-Arheilgen lädt zum Stadtteilrundgang am 9. November ein
Vor 86 Jahren brannten in der Nacht vom 9. auf den 10. November die Synagogen in Deutschland. In einer geplanten Aktion drangsalierten, misshandelten und töteten die Nazis, vor allem aus der Schlägerbande der SA, jüdische Menschen. Ihre Gotteshäuser wurden zerstört, Geschäfte und Wohnungen in großer Zahl verwüstet.
In Arheilgen schlugen die Nazis in der Nacht vom 10. auf den 11. November zu. Welche jüdischen Familien lebten damals in Arheilgen? Wo wohnten sie? Wer wurde zum Opfer von Gewalt und Terror? Warum brannte in Arheilgen keine Synagoge? Regte sich Widerstand?
Diesen Fragen möchte die SPD mit möglichst vielen Arheilgerinnen und Arheilgern in einem Rundgang durch den Stadtteil nachspüren. Wichtige Wegmarken auf diesem Erinnerungsgang sind Stolpersteine, kleine Gedenktafeln, wie sie seit 2009 auch vor einigen Wohnhäusern in Arheilgen im Rahmen der Aktion des Künstlers Gunter Demnig verlegt worden sind.
Geführt wird der Rundgang von Jürgen Hein-Benz, dem Autor der Rubrik „Oarhelljer Köpp“, und Mechthild Benz aus dem Vorstand des Arheilger Geschichtsvereins. Mitwirken werden Michaela Rützel vom Darmstädter Arbeitskreis Stolpersteine und die ehemalige Lehrerin der Stadtteilschule, Ulrike Volke, die mit Schülern die Stolpersteinverlegung für die Arheilgerin Dora Stern initiiert hatte und sich in der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit engagiert.
Treffpunkt: 9. November, 14 Uhr, Untere Mühlstraße/Ecke Bachstraße
Treffpunkt für den Rundgang ist am Samstag, dem 9. November um 14 Uhr an der Einmündung der Bachstraße in die Untere Mühlstraße. Ein gemeinsamer Abschluss findet gegen 16:00 Uhr im Weinlokal „Kilian“ statt.
„Wer sich an den Abbau von demokratischen Rechten und an die Verbrechen der Nazis erinnert, hat feinere Antennen für die Gefährdung der Demokratie, für Rassismus und zunehmenden Antisemitismus in unserer Zeit“, begründet der Arheilger SPD-Vorsitzende Tim Sackreuther die Initiative seiner Partei. Und eine prominente Zusage für die Teilnahme am Rundgang liegt auch schon vor: Oberbürgermeister Hanno Benz ist eine aktive Erinnerungskultur ein besonderes Anliegen.