SPD Arheilgen: Optimierung der Schließzeiten muss bei Bahn (DB) eingefordert werden
Als nicht zufriedenstellend, widersprüchlich und damit mangelhaft werten die Arheilger Sozialdemokraten die Antworten von Stadtrat Wandrey (CDU) auf die Große Anfrage der SPD-Stadtverordnetenfraktion zu den Auswirkungen der Bahnanlagen in Kranichstein auf das Wohnumfeld und die Verkehrsverhältnisse in den Stadtteilen Arheilgen und Kranichstein.
„Wir haben den Eindruck, dass die zuständige Stadtverwaltung keine Vorstellung hat von den tatsächlichen Gefahrensituationen und Belastungen für Fußgänger, Radfahrer und Anwohner im Zuge der Schrankenöffnungen,“ erklärt der SPD-Stadtverordnete Tim Sackreuther. Entgegen der täglichen Erfahrung der Anwohner seien nach Einschätzung der Stadtverwaltung die betroffenen Bereiche der Jägertorstraße bei sieben erfassten Verkehrsunfällen von 2020 bis 2022 „keine Unfallhäufungsstelle“. Negative Erkenntnisse auf die Schulwege seien der Stadt nicht bekannt. Trotzdem solle nach Aussage der Stadt demnächst die Beschilderung überprüft werden, was die Sozialdemokraten als ersten Schritt begrüßen.
„Die SPD wird zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und Optimierung der Verkehrssituation im ÖPNV einen Antrag mit konkreten Anforderungen an die Stadtverwaltung erarbeiten, in den Stadtteilen diskutieren und in die Stadtverordnetenversammlung einbringen“, kündigt der Vorsitzende der SPD-Arheilgen an.
SPD für Fußgänger- und Radverkehrsbrücke am Bahnübergang Jägertorstraße
Im Zentrum des Antrages werden die Forderungen nach einem Optimierungskonzept für die Schließzeiten, eine bessere Verkehrswegesicherung sowie die Machbarkeitsstudie für den Bau einer Brücke für Fußgänger und Radfahrer stehen. Die bessere Erreichbarkeit des DB-Haltepunktes Kranichstein, den die Bahn laut Stadtrat Wandrey zurzeit am derzeitigen Standort barrierefrei ausbaue, müsse auch im Interesse der Bahn sein. „Im Vorfeld des Baus der ICE-Behandlungsanlage muss mit der Bahn über die Kosten verhandelt werden“, so Sackreuther weiter. Eine Fußgänger- und Radfahrerbrücke sichere auch die Erreichbarkeit des A-Bus und der Straßenbahn.
Mit Unverständnis reagiert die SPD auf die Antworten von CDU-Stadtrat Wandrey zu den Schließzeiten am Bahnübergang: Denn der Stadtverwaltung liegen aktuell keinerlei Daten zu Schließzeiten der Bahnschranken vor. Wandrey verweist in seiner Antwort sogar die SPD an die Bahn, um dort eigenverantwortlich genaue Daten anzufragen. Andere Fragen der Großen Anfrage, die sich auf die geplante ICE-Behandlungsanlage (Boxenstopp) und die geplanten Lärmschutzwälle beziehen, hat das Dezernat-Wandrey dagegen durch die Bahn beantworten lassen. Sackreuther kritisiert: „Es ist erschreckend, dass kein Eigeninteresse an den Daten der Schließzeiten besteht. Offensichtlich fehlt Grünen und CDU jegliches Interesse und Bewusstsein für die Probleme in der Jägertorstraße, obwohl beide Parteien seit vielen Jahren Verkehr und Mobilität in Darmstadt verantworten.“ Auch ob die Lärm- und Schadstoffemissionen durch die Schließzeiten beeinflusst werden, kann in der Beantwortung ebenfalls nicht spezifisch ausgeführt werden.
Brückenbauwerke sind Unterführungen vorzuziehen
Nach den Ausführungen Wandreys sind an Eisenbahnkreuzungen „Brückenbauwerke Unterführungen vorzuziehen“. Ein Brückenbauwerk in Arheilgen habe aber auf absehbare Zeit keine Realisierungschancen. Eine Über- oder Unterführung für den motorisierten Individualverkehr lehnen die Sozialdemokraten jedoch aus mehreren Gründen ab: Eine Brücke oder eine Unterführung für den motorisierten Verkehr würde zusätzlichen Durchgangsverkehr mit sämtlichen Begleiterscheinungen anziehen. Zudem entstünden unansehnliche Bauwerke, die die Lebensqualität der direkten Anwohner weiter einschränken würde. Angesichts der DB-Planungen in Kranichstein und Arheilgen sieht die SPD aber gerade jetzt ein günstiges Zeitfenster, um eine Brücke für Fuß- und Radverkehr realisieren zu können.