Die Jusos Darmstadt äußern ihre Bedenken zur aktuellen Entwicklung des Schlossgrabenfestes. Rodan Zeybek, Co-Vorsitzender der Jusos Darmstadt, betont die Bedeutung des Festivals für junge Menschen und lokale Bands: „Das Schlossgrabenfest war immer die Möglichkeit für junge Menschen, Kultur hautnah und kostengünstig zu erleben, oder sogar für kleine Bands, sich auszuprobieren und einem Publikum zu präsentieren.“
„Die kulturelle und selbsttätige Teilnahme an Musik ist ein entscheidender Faktor der persönlichen Entwicklung. Das gemeinsame musikalische Erleben fördert soziales Miteinander, Auseinandersetzung mit Emotionen und die Verarbeitung von Realität. Somit wird das Schlossgrabenfest nicht nur zu einem kulturellen Zentrum, sondern auch ein entscheidender Bildungsort für Jugendliche und junge Erwachsene.“, ergänzt die Co-Vorsitzende Anna Schad.
Die Stadt Darmstadt hat das Festival in der Vergangenheit durch eine günstige Gebühr für die Sondernutzung (2.500 €) unterstützt, um eine kulturelle Plattform für alle zu schaffen. Doch die jüngsten Entwicklungen, insbesondere die überzogenen Preise für Eintritt und Toiletten, gefährden diesen Ansatz und entwickeln eine kommerzielle Konsumkultur für wenige.
„Öffentlicher Raum darf nicht kommerzialisiert werden und großen Teilen der Öffentlichkeit entzogen werden. Wir fordern: Kein Profit aus öffentlichem Raum und freien Eintritt“, so Zeybek.
Anna Schad fügt hinzu: „Die Stadt zahlt die Infrastruktur – also wir alle – und am Ende durch überteuerte Tickets sogar doppelt. So geht das nicht. Auch in Bezug auf teure Toilettenpreise, welche im Besonderen in die Geldbeutel der Besucherinnen greifen und den Aspekt der Geschlechterdiskriminierung verstärkt.“
Die Jusos Darmstadt kritisieren zudem das generelle Alkoholverbot im Herrngarten als unverhältnismäßigen Eingriff: „Es ist nicht nachvollziehbar, weshalb es die Möglichkeit gibt, auf dem Festgelände teures Bier in unbegrenztem Maße zu konsumieren, jedoch im angrenzenden Park besonders Jugendliche mit geringem Einkommen kein selbst mitgebrachtes Bier konsumieren dürfen.“ Sie sprechen sich jedoch für ein Glasverbot im Herrngarten aus: „Aus Sicherheitsaspekten ist das Glasverbot nachvollziehbar.“
Abschließend fordert Zeybek: „das Schloßgrabenfest muss wieder zum Fest der Vielen und nicht der Wenigen werden! und für alle Bürgerinnen und Bürger zugänglich gemacht werden, ohne dass hohe Kosten entstehen.“