In Arheilgen hat sich seit vielen Jahren die Zahl der Schülerinnen und Schüler in den Grundschulen stetig erhöht. Dies ist aufgrund der Bevölkerungsentwicklung mit vielen jungen Familien keine überraschende Entwicklung. Im schulischen Alltag führt es aber zunehmend zu Problemen für alle Beteiligten. Inzwischen platzt vor allem die Astrid-Lindgren-Schule aus allen Nähten: Die Schülerzahl liegt bereits jetzt an der Kapazitätsgrenze und die Prognosen für die nächsten Jahre lassen eine weitere Steigerung erwarten. Der aktuelle Jahrgang der ersten Klassen ist bereits sechszügig angelegt, im kommenden Schuljahr könnten sogar sieben erste Klassen erforderlich sein. Damit stößt die Astrid-Lindgren-Schule durch den stetigen Zulauf gemessen an den räumlichen Kapazitäten langsam, aber sicher an ihre Grenzen.
„Auch jetzt schon sind wir in Arheilgen in einer Situation, wo die vorhandenen Kapazitäten der Grundschulen den Bedarf nur noch mit Mühe abdecken können“, beobachtet der Arheilger SPD-Vorsitzende Tim Sackreuther mit Sorge. „Dadurch entstehen zunehmend Belastungen für die Schulen, ihre Lehrkräfte sowie insbesondere für die Kinder und ihre Familien“, so Sackreuther weiter. Mit Blick auf das neue Schuljahr im Sommer 2023 könnten schon zusätzliche Anstrengungen der Stadt Darmstadt als Schulträger erforderlich sein, um den Raumbedarf zu decken und den steigenden Schülerzahlen gerecht zu werden.
Die SPD fordert bereits seit mehreren Jahren einen Ausbau der Grundschulkapazitäten in Arheilgen mit Planung und Bau einer dritten Grundschule im Stadtteil. Die Stadt Darmstadt hatte dies 2019 ebenfalls erkannt und im Schulentwicklungsplan für die Grundschulen eindeutig den Bedarf einer weiteren Schule formuliert. Als konkret erforderliche Maßnahme wird dort die „organisatorische und bauliche Errichtung einer neuen Grundschule (2-3 zügig) in Arheilgen im heutigen Grundschulbezirk der Astrid-Lindgren-Schule zum Schuljahr 2025/26“ genannt. Der Schulentwicklungsplan war 2019 in der Stadtverordnetenversammlung partei-übergreifend im Einvernehmen beschlossen worden.
„Wenn wir die Zielsetzung im Schulentwicklungsplan so verstehen, dass zum Schuljahr 2025/26 ein dritter Grundschulstandort in Arheilgen eröffnet sein soll, dann ist der Zeitplan bereits jetzt massiv in Verzug. Zumindest liegen keinerlei Informationen über bereits ergriffene Planungsschritte vor“, erklärt Sackreuther, der im Schulausschuss der Stadtverordnetenversammlung den Vorsitz innehat.
Die stellvertretende Vorsitzende der Arheilger SPD, Jutta Prohaska, ergänzt: „In Arheilgen sehen wir die aktuelle Entwicklung an der Astrid-Lindgren-Schule als Beleg dafür, dass die steigenden Schülerzahlen ein schnelles und zielgerichtetes Handeln erfordern. Denn Bereitstellung ausreichender Grundschulkapazitäten ist unzweifelhaft eine kommunale Pflichtaufgabe.“
Sackreuther und Prohaska betonen, dass die rechtzeitige Planung und Organisation einer schulischen Infrastruktur oberste Priorität haben müsse. Die SPD sieht in Arheilgen dabei aktuell akuten Handlungsbedarf und fordert vom Magistrat Klarheit über die konkreten Perspektiven der Arheilger Grundschulentwicklung. Das gilt nicht nur für den mittelfristigen Ausbau von Kapazitäten, die den Bedarf im Stadtteil abbilden, sondern auch für Abhilfe bei bereits jetzt auftretenden räumlichen Engpässen. „Wir fordern eine transparente Kommunikation über die räumlichen Anforderungen und Möglichkeiten zum Schuljahr 2023/24, wenn die Schülerzahlen nochmal steigen werden. Hier müssen zeitnah tragfähige Lösungen erarbeitet und realisiert werden“, so die Sozialdemokraten.
Auch der 2026 in Kraft tretende Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung müsse beachtet werden. „Wenn die Schulen bei steigenden Schülerzahlen bereits jetzt an ihre Grenzen stoßen, ist es schwer vorstellbar, wie ohne einen gezielten Ausbau der Kapazitäten die erforderliche Versorgung mit Grundschul- und Betreuungsplätzen in Arheilgen mit Rechtsanspruch mittelfristig gewährleistet werden kann. Aktuell scheint das kaum darstellbar zu sein“, erklären Sackreuther und Prohaska abschließend.
Die SPD will die Situation der Grundschulen in Arheilgen weiter beobachten und bietet ihre Unterstützung zur Problemlösung an. Einerseits sind jetzt konkrete Maßnahmen zur unmittelbaren Entlastung zu erarbeiten, insbesondere für die Astrid-Lindgren-Schule. Andererseits müsste die Planung eines neuen Grundschulstandorts zügig beginnen.