Schwimmen gehen soll in Darmstadt teurer werden. Die Stadtregierung aus Grünen, CDU und Volt will die Eintrittspreise erhöhen. „Nein“, sagt hierzu die SPD. Wie OB-Kandidat Hanno Benz, Parteichef Tim Huß und Fraktionschefin Anne Marquardt heute ankündigen, werden die Sozialdemokrat*innen dies nicht mittragen. „Unsere Haltung ist klar: Eine Erhöhung der Eintrittspreise lehnen wir ab.“
Die unterschiedlichen Positionen zwischen SPD und Stadtregierung haben einen gemeinsamen Kern: „Gerade jetzt“. So will der Magistrat „gerade jetzt“ die Eintrittspreise erhöhen, weil bereits die letzte, turnusgemäße Preiserhöhung coronabedingt ausgefallen sei und nun, in der Energiekrise, die Kosten steigen. Dem hält die SPD-Fraktion entgegen, dass sich „gerade jetzt“, in der akuten Energiekrise, eine Preiserhöhung verbiete. „Die Menschen sind durch die allgemeinen Preissteigerungen bereits genug belastet. Wir als Kommune haben die Pflicht, sie zu entlasten, anstatt die Kosten noch weiter in die Höhe zu treiben“, sagt Marquardt. Sie kritisiert insbesondere, dass die Erhöhung der Eintrittsgelder Menschen mit kleinem Einkommen treffe. „Das ist unsozial. Wir als SPD werden deshalb dafür streiten, niemanden zurück zu lassen.“
„Wir werden dafür streiten, niemanden zurückzulassen“
Hierfür steht auch der SPD-Oberbürgermeisterkandidat Hanno Benz. Für ihn ist die Energiekrise eine soziale Krise. Deshalb gelte es mehr denn je, „gerade jetzt“ den sozialen Zusammenhalt zu stärken. „Wie kann es sein, dass der Stadtregierung in der aktuellen sozialen Krise nichts anderes einfällt, als die Eintrittspreise für die Bäder zu erhöhen?“, fragt sich Benz. Seine Haltung, auch in dieser Frage: „Darmstadt muss wieder für alle da sein, nicht nur für Besserverdiener.“
Als weiteren Aspekt erinnern die drei Sozialdemokrat*innen daran, dass coronabedingt der Schwimmunterricht ausfiel. „Zahlreiche Darmstädter Kinder haben wegen der Pandemie nicht schwimmen gelernt. Wir als SPD hatten deshalb kostenlose Schwimmkurse beantragt. Dieser Linie werden wir jetzt auch treu bleiben. Daher scheidet eine Erhöhung der Eintrittsgelder für uns aus“.
Indes kündigen Benz und Huß bereits an, dass die SPD in der kommenden Woche weitere Vorschläge machen wird, mit denen die Darmstädterinnen und Darmstädter entlastet werden sollen.