Jetzt ist es amtlich: Hanno Benz tritt für die SPD Darmstadt zur Wahl um das Amt des Oberbürgermeisters (OB) an. Beim Parteitag am 28.09. im Alten Schalthaus haben ihn 86 Prozent der Delegierten als Kandidaten nominiert, nachdem sich der Parteivorstand bereits für den 50-Jährigen Arheilger ausgesprochen hatte. Für Parteichef Tim Huß ein „überwältigendes Ergebnis“. „Mit Hanno Benz haben wir ein echtes Kind unserer Stadt. Er steht für Sicherheit in unsicheren Zeiten, wie sonst keiner“, sagt Huß.
Für die Darmstädter SPD steht fest: Wir befinden uns in herausfordernden Zeiten. Steigende Energiekosten, Lieferengpässe, Inflation, Hitzesommer und die Frage, wie der Winter wird: Die Zeitenwende bestimmt nicht nur die Gedanken unserer Nachbarinnen und Nachbarn, Freundinnen und Freunde und Verwandten, sondern sie prägt auch zunehmend ihren Alltag. Sie sind verunsichert. Sie suchen nach Verständnis für ihre Sorgen und konkreten Antworten für die Zukunft. In Europa, im Bund, im Land und hier bei uns in Darmstadt.
Hierzu Huß: „Daher geht es grade jetzt um Ideen, Kompetenz und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Und es geht mehr denn je um jenen Grundsatz, der uns als Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten antreibt: ‚Niemand darf zurückgelassen werden‘“. Dafür sei Benz der richtige Mann zur richtigen Zeit.
Benz stammt aus einer sozialdemokratischen Familie, hat gelernt, dass es richtig und wichtig ist, sich für andere Menschen einzusetzen, Ungerechtigkeiten nicht widerspruchslos hinzunehmen, aktiv dabei anzupacken, dass das Zusammenleben funktioniert und Gemeinschaft entsteht.
Genau deshalb ist er 1989 in die SPD eingetreten. „Die SPD ist die einzige Partei, die sich in ihrer langen Geschichte immer gegen Unterdrückung und Tyrannei gestellt hat, die für Freiheit und Toleranz steht und gegen jede totalitäre Tendenz kämpft“, begründet er seinen damaligen Entschluss. Für ihn gilt das bis heute. Daraus speist sich auch seine Haltung: Aufrecht, entschieden, konsequent. „Mit mir als Oberbürgermeister können sich alle darauf verlassen, was AfD und andere braune Konsorten betrifft: Kein Fußbreit den Rechtsextremisten! Ich bin Antifaschist! Damit ist alles dazu gesagt!“
Mit Benz hat die SPD einen Mann ins Rennen geschickt, der die Werte der Sozialdemokratie hochhält. „Wir sind die politische Kraft, die niemanden zurücklässt und die die gesamte Stadt im Blick hat. Wir sind die Kraft, die sich darum kümmert, dass das Zusammenleben in Darmstadt für alle funktioniert und alle Darmstädterinnen und Darmstädter an der Gesellschaft teilhaben können. Wir sind die politische Kraft, die dafür sorgt, dass Darmstadt für alle Bürgerinnen und Bürger lebenswert ist und bleibt“, betont Benz.
Der jetzt 50-Jährige Arheilger hat in seiner beruflichen und politischen Laufbahn einiges erlebt und viele Erfahrungen sammeln können. „In einer so langen Zeit macht man dabei auch den einen oder anderen Fehler, vieles sieht man mit Abstand anders und würde anders handeln.“ Aber eines ist immer gleichgeblieben: Alles, was Benz getan hat, hat er mit Leidenschaft getan. Mit Leidenschaft für Darmstadt, für seine Menschen und das sozialdemokratische Ideal von Gerechtigkeit. Mit derselben Leidenschaft will er als Oberbürgermeister Darmstadt regieren.
Was dürfen die Wählerinnen und Wähler von Benz erwarten? Was bedeutet ihm die oft belächelte Kommunalpolitik?
„Kommunalpolitik muss sich immer aus der Lebenswelt der Menschen speisen. Es ist Aufgabe der Politik, öffentliche Interessen zu definieren und nicht bloß Individualinteressen zu vertreten“, bekräftigt er und kündigt an: „Wir werden dem Allgemeinwohl immer den Vorrang gegenüber Klientelinteressen einräumen – das unterscheidet uns von jenen, die Einzelinteressen vor die gesellschaftliche Verantwortung stellen.“ Was sich auf den ersten Blick so wahr wie allgemein anhört, ist doch auch als Kritik am amtierenden OB Jochen Partsch und den Grünen zu verstehen.
Partsch legte stets großen Fokus auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit. „Das war ein guter Anfang“, räumt Benz unumwunden ein. Doch die Zeiten hätten sich dramatisch verändert. Darmstadt brauche jetzt zweierlei: Verlässlichkeit und Perspektive. „Die wichtigste Aufgabe der kommenden Zeit ist es, den sozialen Zusammenhalt unserer Stadt zu bewahren“, ist Benz überzeugt.
Konkret heißt das für ihn: Die gestaltende Kraft der Politik sei mehr denn je gefragt. So ist etwa die Energiekrise für ihn eine soziale Krise. „Wir können sie nur lösen, wenn wir Soziales, Umwelt und Wirtschaft zusammendenken. Nur so kann es gelingen. Und es gibt nur eine Partei, die das schafft: unsere SPD.“ Eins ist für Benz vollkommen klar: Darmstadt muss jetzt handeln. Hierbei steht er dafür ein, die Energiekrise für Mitbürgerinnen und Mitbürger ohne dickes Konto deutlich abzumildern. „Energiearmut ist ein reales Problem in unserem Land geworden“, ärgert er sich. „Es stimmt: Die beste Kilowattstunde ist die, die nicht verbraucht wird. Aber wir müssen grundsätzlicher und breiter denken. Daseinsvorsorge heißt, dass wir als Staat und Gesellschaft für alle Menschen die Grundbedürfnisse des alltäglichen Gebrauchs gewährleisten. Niemand soll im Winter frieren oder im Dunkeln sitzen, während die, die es sich leisten können, im Warmen sitzen.“
Daseinsvorsorge – das ist das Stichwort für Benz. Seine Grundhaltung: Jeder soll die ärztliche Versorgung und Pflege erhalten, die er benötigt. Eine bezahlbare Wohnung, der Kita-Platz, gute Schulen, Hochschulen und Volkshochschulen, ein breites Kultur- und Sportangebot, öffentliche Mobilität, verlässliche digitale Netze und Dienste, das sind für Benz soziale Grundrechte, für die er eintritt, für die er antritt, soziale Grundrechte, die Voraussetzungen für die Stabilität von Familien und Gesellschaft sind, worum der Politikwissenschaftler Benz weiß. Dafür zu sorgen, ist aus seiner Sicht auch Aufgabe der kommunalen Politik.
„Niemand darf zurückgelassen werden“, fordert Benz und bekräftigt: „Wir werden es nicht zulassen, dass unsere Gesellschaft weiter gespalten wird. Auch bei uns in Darmstadt ist die Stadtgesellschaft gespalten.“ Diese Spaltung ist für Benz ganz klar ein Ergebnis grüner Politik. Sein Vorwurf: Die aktuelle Koalition aus Grünen, CDU und Volt mache Politik für Wenige. Die Politik müsse aber für Alle da sein.
So ist für Benz die Stadt die Summe aller ihrer Stadtteile. Seine Haltung ist klar. „Der Unterschied zwischen uns und den Klientelparteien bemisst sich daran, dass wir als Volkspartei für alle da sind und nicht nur für Wenige. Wir haben die Menschen im Blick, in der Innenstadt genauso wie in den Stadtteilen. Die Jungen genauso wie die Alten, die Gesunden wie die Kranken, die Singles wie die Familien, die Schüler und Studierenden wie die arbeitende Bevölkerung, die Rentnerinnen und Rentner.“ Benz nimmt also die ganze Stadt in den Blick. Vom Norden in Wixhausen bis zum Süden in Eberstadt und vom Westen in der Heimstättensiedlung bis in den Osten im Gervinusviertel. „Niemanden zurücklassen“, hierfür steht die SPD ein.
Es sind viele Punkte, die Benz auf seiner Agenda hat. Doch an einem Punkt fließen sie alle zusammen. „Da, wo das Miteinander regiert, da wo wir uns gegenseitig helfen und stützen, erreichen wir mehr, als wenn jeder versucht, für sich selbst zuerst zu sorgen. Und dort ist auch die SPD zuhause. Dafür werden wir an jeder Stelle streiten.“
„Darmstadt braucht einen Oberbürgermeister, der alle Menschen in der Stadt sieht. Der auch die sieht, die sich von der Politik schon lange nicht mehr gesehen fühlen.“ Er ist bereit für diesen Streit. Nicht für sich, nicht für die SPD, sondern für die Menschen, für die Darmstädterinnen und Darmstädter. „Es geht immer um Menschen“, sagt er.