Georg-August-Zinn-Schule Wixhausen: Drinnen tagten die Mitglieder des Schulausschusses, draußen gingen Mütter und Väter auf die Barrikaden. „Vermisst: Über 50 Betreuungsplätze in Wixhausen fehlen“, unter diesem Titel demonstrierten sie für den Ausbau der Grundschulkinder-Betreuung vor Ort. Unterstützt werden sie hierbei von der SPD-Fraktion.
Die Forderung der Eltern und auch der SPD: Alle Kinder sollen das Angebot eines warmen Mittagessens, Betreuung, gemeinsame Lernzeit und Arbeitsgemeinschaften erhalten. Aktuell hat aber nur die Hälfte aller Schulkinder in Wixhausen einen Betreuungsplatz. Das ist deutlich weniger als in anderen Stadtteilen. So fehlen im neuen Schuljahr mindestens 50 Betreuungsplätze. Die Folge: Ab 11:30 Uhr stehen Eltern vor der Herausforderung, ihr Schulkind selbst betreuen zu müssen. Das kann berufliche Einschränkungen bedeuten bis hin zur Kündigung des Arbeitsplatzes. Und all das in einer Situation, in der Mieten und Lebensmittel immer teurer werden.
Neu sind die Missstände in der Grundschulkinder-Betreuung in Wixhausen nicht. „Für die SPD ist es daher erschreckend, dass eine solche Situation entstehen konnte, dass die Vertreter*innen der Koalition darüber sogar noch überrascht sind und noch keine Lösungsmöglichkeiten anbieten können“, sagte Tim Sackreuther, SPD-Stadtverordneter, nach der Sitzung. Die Entscheidung für Wixhausen als Tagungsort des Ausschusses sei daher richtig gewesen. „Hier zeigt sich, wie wichtig es ist, dass wir mit dem Schul-Ausschuss auch vor Ort tagen. So können die Mitglieder die Schulen kennenlernen und mehr über die Arbeit und auch örtliche Probleme erfahren. Das dient unserer Information und hilft, auf die Herausforderungen aufmerksam zu machen“, erläuterte Sackreuther, der auch Vorsitzender des Schul-Ausschusses ist, seine Wahl des Sitzungsortes.
„Ich teile die Haltung der Wixhäuser Eltern“, teilte Anne Marquardt, SPD-Fraktionsvorsitzende, mit. „Hier muss dringend nachgebessert werden. Die aktuelle Situation der Schulkindbetreuung in Wixhausen ist nicht hinnehmbar.“ Sie versprach, dass die SPD gerade nach der Sitzung des Schul-Ausschusses weiter am Thema bleiben werde. Die Sozialdemokratin erinnerte daran, dass die SPD-geführte Bundesregierung im Koalitionsvertrag zwar beschlossen habe, die Einführung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsförderung für Grundschulkinder zum Schuljahr 2026/2027 in einem gestuften Verfahren umzusetzen, „aber das hilft uns jetzt in Wixhausen, in der akuten Situation, nicht weiter. Bis unsere Schulen echte gebundene Ganztagsschulen mit eigenen pädagogischen Konzepten sind, benötigen Familien deshalb eine zuverlässige und pädagogisch begleitete Betreuung“, forderte Marquardt. Der Pakt für den Nachmittag biete keinen Betreuungsumfang in dem Maße, den viele Familien benötigen würden. Die SPD wolle deshalb die Horte in Darmstadt erhalten und gemeinsam mit den Eltern für den dringend nötigen Ausbau der Grundschulkind-Betreuung in Wixhausen kämpfen. Marquardt abschließend: „Die Probleme in Wixhausen bestärken uns in unserer Forderung, dass mit dem Grundschulbau auch der Betreuungsausbau kommen muss.“