Mehr Impfstellen, mehr Digitalisierung, mehr Informationen: Huß fordert funktionierendes Impfsystem noch im Dezember
Viele impfwillige Menschen müssen stundenlang auf ihre Booster-Impfung warten. Das gilt nicht nur für den Eröffnungstag der Impfstelle im darmstadtium, sondern seit längerem schon für die Impfstelle am Gesundheitsamt. Die SPD kritisiert die Organisation der Booster-Impfungen in Darmstadt und fordert mehr Impfstellen, mehr digitale Prozesse und mehr Informationen in verschiedenen Sprachen.
„Die Stadt Darmstadt ist auf die Booster-Impfungen unheimlich schlecht vorbereitet“, kritisiert der SPD-Vorsitzende Tim Huß. „Wir machen uns zurecht Gedanken, wie wir die Impfquote steigern und Ungeimpfte von der Notwendigkeit der Impfung überzeugen können. Die Impfwilligen lassen wir aber bis zu sechs Stunden in der Kälte stehen. Gerade für mobilitätseingeschränkte Menschen oder Menschen mit Vorerkrankungen ist das unzumutbar.“
Ein Grund für den langsamen Ablauf sind die geringen Angebote und die rückständige Organisation. „Eine Impfstelle im November und zwei im Dezember sind viel zu wenig. Dabei ist Impfen der Schlüssel in der Corona-Pandemie“, sagt Huß. „Außerdem scheinen die bürokratischen Abläufe im letzten Jahrtausend festzustecken. Wo ist denn die Digitalstadt, wenn die Menschen sie wirklich brauchen? Eine Online-Terminvergabe einzurichten ist doch keine Raketenwissenschaft. Stattdessen werden handschriftlich ausgefüllte Formulare abgetippt und wieder ausgedruckt. Wir brauchen digitalisierte, schnelle Prozesse bei der Booster-Impfung, damit dafür kein ganzer Tag draufgeht.“
Das bestehende Problem wird sich laut Huß noch massiv verschärfen. „Wenn im Dezember auch Kinder geimpft werden sollen, brauchen wir auf jeden Fall eine Terminvergabe“, sagt Huß. „Man kann von Familien nicht erwarten, dass sie sich mehrere Stunden mit ihrem Kind anstellen. Dazu sind im Januar alle zum Boostern dran, die im Sommer ihre Erst- und Zweitimpfung hatten. Deshalb brauchen wir noch im Dezember ein funktionierendes System für die Impfungen mit Online-Terminvergabe und kurzen Wartezeiten.“
Stattdessen wird Stand jetzt sogar das Impfangebot des mobilen Impfteams heruntergefahren. „Laut Website des Gesundheitsamts findet der letzte Termin für die Quartiersimpfung in Darmstadt am 7. Dezember statt“, sagt Huß. „Bis mindestens Mitte Januar wird in Darmstadt dann nicht mehr vor Ort geimpft. Auch das kann kein Mensch verstehen.“
Weiter fordert die SPD mehr Informationen, auch in verschiedenen Sprachen. „Die Stadt sollte alle Impfmöglichkeiten auf einer zentralen Informationsseite sammeln“, sagt Huß. „Darauf sollten neben den städtischen Angeboten auch Arztpraxen und Apotheken nach Stadtteilen aufgelistet sein, mit Informationen über Terminvergaben. Dazu sollten Mythen rund um die Schutzimpfung aufgeklärt werden. Um möglichst viele Menschen zu erreichen, bietet sich eine Bereitstellung der Informationen in verschiedenen Sprachen an.“