In einem schriftlichen Hilferuf machten kürzlich zahlreiche Kunst- und Kulturschaffende sowie Vertreter*innen der Anschlussberufe, auch aus Darmstadt, auf ihre aktuelle Situation aufmerksam. „Nur wenige von ihnen können auf die Corona-Soforthilfe zurückgreifen“, heißt es darin. Sie bangen um ihre Existenz. Die SPD-Fraktion reagierte und beantragte heute eine besondere Förderung für Kunst- und Kulturschaffende in Zeiten von Covid-19.
„Wir können zwar nicht alle Ausfälle von Kulturveranstaltungen kompensieren, aber wir können einen kleinen Beitrag leisten, der zur Linderung der Situation beiträgt“, sagten der SPD- Fraktionsvorsitzende Michael Siebel und die Stadtverordnete Ursula Knechtel heute in Darmstadt. Im Einzelnen beantragte die SPD-Fraktion heute folgende Maßnahmen zu beschließen: Bereits bewilligte, zweckgebundene Förderungen sollen ausgezahlt werden, auch wenn die
Veranstaltungen ausfallen. Zudem müsse die Möglichkeit geschaffen werden, Förderzuschüsse vorzuziehen. Herzstücke des SPD-Antrags ist jedoch die Schaffung eines Darmstädter Härte- und Notfallfonds für Kunst- und Kulturschaffende der unterschiedlichen künstlerischen Genres, bei denen die
Maßnahmen von Land und Bund nicht greifen. Dieser Fonds soll seitens der Stadt Darmstadt mit 100.000 Euro hinterlegt werden. „Der Fonds kann durch den von den HEAG Kulturfreunden initiierten Spendenfond aufgestockt werden. Natürlich können auch Stiftungen, Vereinen, Verbänden, Firmen und die Bürgerschaft hierfür spenden“, regte Siebel an.
Im Sinne einer unbürokratischen, schnellen Hilfe sollen die Anträge formlos an das Kulturamt gerichtet werden, das die Kunst- und Kulturschaffenden bei der Antragstellung unterstützt, die Anträge individuell in Rücksprache mit den Antragsteller*innen prüft und das einzelfallbezogen über die Höhe der Förderung entscheidet.
„Kunst und Kultur sind für unsere Stadtgesellschaft von herausragender Bedeutung. Nicht nur weil sie gesellschaftliche Debatten widerspiegeln, sie bieten auch Reibungsflächen zur Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit. Die Stadtgesellschaft wird hiermit gebeten, die Künstler*innen zu unterstützen und die überlebensnotwendige Förderung sofort zu gewähren! Nur so können der Nimbus der „Stadt der Künste“ und das kulturelle Ansehen Darmstadts gewahrt werden! Kunst und Kultur sind Ausdruck des menschlichen Daseins. Wir wollen einen kleinen Beitrag dazu leisten, dass dies auch in Zukunft in unserer Stadt der Künste erhalten bleibt“, so Siebel und Knechtel abschließend.