Der Bau des Radschnellwegs zwischen Wixhausen und Arheilgen verzögert sich. Zugleich ist unklar, wann und wie genau die Weiterführung auf Arheilger Gemarkung und weiter südwärts erfolgen soll. Der Stadtverordnete und Vorsitzende der Arheilger SPD, Tim Sackreuther, hat daher eine Kleine Anfrage eingereicht und fordert Antworten seitens des Mobilitätsdezernats und Dezernent Paul Georg Wandrey.
Derzeit warten viele Bürger der nördlichen Stadtteile gespannt auf die Fertigstellung des aktuellen Teilstücks. Oft ist zu beobachten, wie interessierte Bürger entlang der Baustellenabsperrungen zur im Bau befindlichen Mühlbachbrücke gehen, um den Fortschritt oder eher den Stillstand der Arbeiten zu begutachten. Dieser Abschnitt des Radschnellwegs wird voraussichtlich im Frühjahr 2024 für den Verkehr freigegeben. Dagegen macht die Fortführung der Radschnellwegtrasse weiter in Richtung Süden der Baugeschwindigkeit des Berliner Flughafens starke Konkurrenz. Langfristig soll der Radschnellweg bis zum Darmstädter Hauptbahnhof und in die Darmstädter Innenstadt führen. So steht es in einer Machbarkeitsstudie, die bereits im September 2021 vorgelegt und beschlossen wurde.
„Obwohl die Fachverwaltung vor drei Jahren mit der Planung beauftragt wurde, liegen keine konkreten Informationen darüber vor, wie und wann es in Arheilgen und dann weiter stadteinwärts genau weitergehen soll“, erklärt der SPD-Stadtverordnete Sackreuther. Er kritisiert: „Es muss Transparenz hergestellt werden. Dies gilt neben dem zeitlichen Planungshorizont vor allem für die Frage der exakten Streckenführung und der entsprechenden Konsequenzen. An der Ausgestaltung der Route hängen schließlich weitere Fragen, die auch öffentlich diskutiert werden sollten.“
Beide Dezernenten, die seit Beschluss der Machbarkeitsstudie für das Thema zuständig waren – Michael Kolmer (Grüne/bis 2023) und auch Paul Georg Wandrey (CDU/seit 2023) – blieben diese Antworten bis heute schuldig. „Über unsere Anfrage erhoffen wir uns nun endlich konkrete Auskünfte und wollen den Dezernenten und die Fachverwaltung etwas in Tritt bringen“, so Sackreuther weiter. Ziel der Anfrage ist, dass der Mobilitätsdezernent erläutert, wann und wie er konkrete Pläne zur Fortführung des Radschnellwegs vorlegen will.
Wie bereits öffentlich betont, wird die SPD die weitere Trassenführung im Stadtgebiet kritisch verfolgen. Dies resultiert insbesondere aus der festgelegten Haltung im neuen hessischen Koalitionsvertrag, der die Förderung der Nahmobilität und die Stärkung des Radverkehrs durch pragmatische Lösungen vorsieht, ohne jedoch die individuelle Verkehrsmittelwahl einzuschränken. Auch hier sei aktuell unklar, an welchen Stellen der möglichen Trassen mit Auswirkungen auf andere Verkehrsarten (ÖPNV, Autofahrspuren) zu rechnen ist. Darüber müsse aber gesprochen werden:
„Die Frage, ob und wann es eine weitere Bürgerbeteiligung bezüglich der Fortführung der Routen geben wird, ist für die SPD und mich von großer Bedeutung“, erklärt Tim Sackreuther. Er fügt hinzu: „Die Arheilger Bürger möchten ebenfalls erfahren, ob mögliche Streckenführungen; wie z.B. der sogenannte „Gerade Gustav“; Auswirkungen auf die bestehende Fahrradstraße ‚Im Erlich‘ haben können.“
Im Speziellen interessiert sich der SPD-Politiker für den aktuellen Planungsstand der Routen, die als „Gerader Gustav“ und „West-Route Schienen-Charlie“ aus der Machbarkeitsstudie bekannt sind. Hierbei liegt sein Fokus auf konkreten Wegführungen, dem zeitlichen Rahmen und der gestalterischen Umsetzung auf Arheilger Gemarkung und darüber hinaus.
In der kleinen Anfrage wird zudem die Frage aufgeworfen, ob die Planung und Umsetzung der genannten Routen zwangsläufig von der Gesamtplanung einer Nord-Süd-Verbindung durch das Stadtgebiet abhängt und welche Begründung dafür vorliegt. Eine solche Abhängigkeit könnte zu weiteren Verzögerungen führen.