„Die aktuelle Situation ist alarmierend. Die hausärztliche Versorgungsquote in unserem Quartier liegt deutlich unter 50%. Das bedeutet, dass die Hälfte aller Bewohnerinnen und Bewohner keine Chance auf eine hausärztliche Behandlung in räumlicher Nähe zu ihrer Wohnung haben“, erklärt Rodan Zeybek. „Trotz des bekannten massiven Zubaus von tausenden Wohnungen im Quartier, wurde die ärztliche Versorgung der dort lebenden Bevölkerung anscheinend nicht mitbedacht.“
Christiane Wessels fügt hinzu: „Wir müssen die Bedürfnisse der Stadtteile ernst nehmen. Es geht nicht nur um die medizinische Versorgung, sondern auch um die Schaffung einer ‚Stadt der kurzen Wege‘. Mit einer verbesserten medizinischen Versorgung in allen Stadtteilen könnten wir hier zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Wir verbessern nicht nur die Gesundheitsversorgung, sondern tragen auch zum Klimaschutz bei“
Die Bessunger SPD kritisiert die Vernachlässigung bestimmter Stadtteile und fordert eine gerechte Verteilung der medizinischen Versorgung. „Es ist nicht hinnehmbar, dass die Stadtmitte überversorgt ist, während es in Wixhausen und Darmstadt-West an ausreichender medizinischer Versorgung mangelt, die Klientel Politik der Grünen muss jetzt ein Ende haben“, so Zeybek.
Wessels betont die besonderen Herausforderungen, denen sich Senioren gegenübersehen, insbesondere in den Wintermonaten. „Viele haben keine Autos und an kalten, regnerischen Tagen ist es den Senioren nicht zumutbar, für einen Termin lange Strecken auf sich zu nehmen“, sagt sie. Die Schwierigkeiten, einen Termin bei einem Augenarzt in Darmstadt zu bekommen, sind ein weiteres Problem, das sie hervorhebt. Sie stellt fest, dass freie Termine in Mannheim oder Frankfurt für viele Menschen ebenfalls nicht praktikabel sind.
In Bezug auf Lösungen für diese Probleme betont Zeybek die Notwendigkeit, kurzfristig kleinere Praxen vor Ort einzurichten. Langfristig sieht er jedoch die Notwendigkeit eines Ärztehauses, wie es die Postsiedlung e.V. auf ihrer Website fordert. „Die Bedürfnisse der Menschen vor Ort müssen in den Mittelpunkt gerufen werden und nicht Profitinteressen von Bauunternehmen, die jede Ecke bebauen möchten, der Darmstädter Westen benötigt ein Ärztehaus“, betont der Co-Vorsitzende der Bessunger SPD Zeybek.