Der Neujahrsempfang der Arheilger SPD ist nicht nur der Auftakt des sozialdemokratischen Jahreskalenders im Stadtteil, sondern auch einer seiner Höhepunkte. Bei hochkarätigen politischen Redebeiträgen, einer großen Jubilar-Ehrung und interessanten Gesprächen freute sich die SPD-Arheilgen am 22. Januar über eine gelungene Veranstaltung im Goldnen Löwen und begrüßte knapp über hundert Gäste und Mitglieder. Für den musikalischen Rahmen sorgte der lokale Liedermacher Christian Lauffs.
Jahresbeginn vor dem Hintergrund globaler Krisen
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand zum Jahresbeginn die politische Ausgangslage und der Ausblick auf 2023. Neben dem Arheilger SPD-Vorsitzenden Tim Sackreuther sprachen dazu der SPD-Kandidat für die Oberbürgermeisterwahl am 19. März, Hanno Benz, sowie der Vorstandssprecher der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), Thorsten Schäfer-Gümbel. Während Sackreuther und Benz vor allem auf die politische Lage vor Ort in Arheilgen und Darmstadt eingingen, richtete Schäfer-Gümbel den Blick auf die globale Krisensituation infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. Dessen Zusammenhänge und Auswirkungen ordnete er in einem spannenden Vortrag auf Basis seiner Erfahrungen und Beobachtungen als GIZ-Vorstandssprecher ein. Das regelbasierte internationale System, das von der Suche nach friedlichen Lösungen geprägt war, sei durch den Angriffskrieg Russland faktisch aufgekündigt worden. Diese neue Situation stelle nicht nur für Deutschland, sondern für die gesamte internationale Gemeinschaft eine Zeitenwende dar und erfordere neue Antworten in einer neuen Zeit. Die enormen Krisen mit all ihren Herausforderungen für die internationale Zusammenarbeit, aber auch für den Umgang mit den Auswirkungen vor Ort, würden uns in 2023 weiter begleiten.
Oberbürgermeisterkandidat Benz: „Niemand darf zurückgelassen werden!“
Dass die Folgen des Krieges in der Ukraine bis Darmstadt und Arheilgen zu spüren sind, darin waren sich Thorsten Schäfer Gümbel und Hanno Benz einig. Der SPD-Oberbürgermeisterkandidat Benz sprach von „herausfordernden Zeiten“, die den Menschen viel abverlangen. Die Unsicherheiten angesichts des Krieges in Europa, steigende Energiekosten, Inflation und immer noch die Folgen der Corona-Pandemie erfordern für ihn eine entschlossene und zugleich verantwortungsbewusste Politik. „Niemand darf zurückgelassen werden“, müsse dabei die zentrale Konsequenz sein. Das bedeute auch, die Sorgen und Nöte der Menschen angesichts der alltagsbestimmenden Krisen wahrzunehmen und ernst zu nehmen.
Interessen und Anliegen von Menschen, Initiativen und Akteuren vor Ort ernst nehmen – so lautet auch eine zentrale Forderung der SPD-Kommunalpolitiker Benz und Sackreuther für die Arheilger Stadtteilentwicklung. Beispiele verfehlter und intransparenter Stadtteilpolitik seien z.B. das Durchdrücken des hoch umstrittenen zweiten Aldis im Arheilger Ortskern durch Grün-Schwarz oder auch die jüngst beschlossene neue Straßenbekehrung, die gegen den Willen vieler Betroffener gebührenpflichtig und wenig transparent umgesetzt wird.
Ehrungen langjähriger Mitglieder
Ein besonderer Höhepunkt waren schließlich die Ehrungen langjähriger SPD-Mitglieder.
Der Vorsitzende Tim Sackreuther würdigte die Jubilare und übermittelte den Dank der Partei für lange Treue und Engagement mit dem Überreichen des Ehrungsmaterials. Ein ganz großes Jubiläum feierten die bekannten Genossen Peter Benz, Horst-Adalbert Härter, Michael Jeder und Walter Schmidt. Sie wurden für stolze 60 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Während Michael Jeder für sein allgemein großes ehrenamtliches Engagement im Stadtteil bekannt ist, wirkten die anderen drei als aktive Kommunalpolitiker der SPD. Walter Schmidt (der leider nicht am Empfang teilnehmen konnte) als Stadtverordneter und Fraktionsvorsitzender, Horst-Adalbert Härter als Stadtverordneter und Arheilger SPD-Vorsitzender. Beide haben sich dabei über die Partei hinaus große Verdienste erworben und Spuren hinterlassen. Peter Benz bekleidete in seinem langen politischen Wirken zahlreiche Ämter und Funktionen. Vor allem aber war er von 1993 bis 2005 Oberbürgermeister der Stadt Darmstadt, die in seiner Amtszeit auch den Titel „Wissenschaftsstadt“ erwerben konnte. Der Oberbürgermeister a.D., Peter Benz, trat dann zur großen Freude aller auch noch einmal ans Rednerpult und teilte in einer gewohnt eloquenten und mitreißenden Rede einige Gedanken zu seinen nun 60 Jahren als Mitglied der Sozialdemokratischen Partei.
Ehrennadeln der Partei nahmen auf dem Neujahrsempfang außerdem entgegen: Mirco Bharpalania und Katrin Kosub für 25 Jahre Parteizugehörigkeit; Jürgen Hein-Benz, Bernd Kröll und Thomas Stetz für 40 Jahre; Maria Arnold, Ludwig Jäger, Uwe Kornnagel und Roman Röhrig für 50 Jahre.
In den letzten drei Jahren verhinderte Corona den Neujahrsempfang. Umso größer war die Freude über die Wiederaufnahme der Tradition: „Es war unglaublich schön, dass wir endlich wieder diesen politischen Jahresauftakt feiern und gemeinsam auf das neue Jahr anstoßen konnten“, freute sich der Arheilger SPD-Vorsitzende Tim Sackreuther und bedankt sich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Veranstaltung. Für den im vergangenen Jahr neu gewählten Vorsitzenden war es zugleich der erste Neujahrsempfang als Gastgeber der Arheilger SPD.