SPD-Arheilgen nimmt Verwaltungs- und Sozialinfrastruktur im Stadtteil unter die Lupe
Die Arheilger SPD begrüßt, dass im kommenden Jahr endlich wieder eine Meldestelle in der Arheilger Bezirksverwaltung eingerichtet werden soll. Das geht aus dem Stellenplan der Stadt Darmstadt hervor, wie der Arheilger SPD-Stadtverordnete Tim Sackreuther berichtet: „Dann können beispielsweise vor Ort Ausweispapiere beantragt und abgeholt werden – so wie es in Wixhausen möglich ist.“
Vor knapp 10 Jahren hatten Grüne und CDU die Meldestelle in der Bezirksverwaltung gestrichen. Seitdem konnten Meldeangelegenheiten in Arheilgen nicht mehr erledigt werden. Die SPD hatte stets Kritik an dieser Entscheidung geübt und betont, dass ein örtlicher Bürgerservice in Arheilgen gebraucht wird.
„Jahrelang wurde das Büro in Wixhausen immer mehr überlastet, weil so viele Arheilgerinnen und Arheilger dort ihre Passangelegenheiten geregelt haben. Das war nicht überraschend, denn sowohl in Wixhausen, als auch in Arheilgen wird eine örtliche Meldestelle benötigt“, erklärt Sackreuther als Vorsitzender der Arheilger SPD.
Grün-Schwarz hat Bedarf jahrelang ignoriert
„Die Abschaffung des Services in Arheilgen war ein Fehler von Grün-Schwarz, der nun viel zu spät wieder behoben wird. Das darf aber nicht notdürftig passieren. Denn wir brauchen passende Konzepte für bürgernahe Verwaltung im Stadtteil. Der Bedarf ist groß! Jahrelang haben wir aber erlebt, dass die grün-schwarze Regierungskoalition solche Initiativen im Stadtparlament ignoriert hat“, so Sackreuther weiter.
Grade die Grünen hatten solche SPD-Anträge sogar ins Lächerliche gezogen. Noch 2020 bezeichnete die damalige grüne Fraktionsvorsitzende die Forderung für ein Bürgerbüro mit Meldestelle in Arheilgen als „oldschool“ und zeigte damit kein Verständnis für die Bedürfnisse vor Ort.
Umdenken kurz vor OB-Wahl
Jetzt schreibt die Stadt kurz vor der Oberbürgermeisterwahl tatsächlich eine solche Stelle für das Meldewesen in Arheilgen aus. Sackreuther stellt daher die Frage: „Ist das ein echtes Umdenken – oder wollen die aktuellen Mehrheitsparteien offensichtliche Schwachpunkte ihrer Politik mit schnellen Pflastern versehen, um ihr Image im Stadtteil vor einer Wahl aufzupolieren?“ Schließlich steht mit Hanno Benz ein Arheilger Sozialdemokrat zur Wahl, der sich schon 2012 für den Erhalt der Meldestelle eingesetzt hat.
SPD: Verwaltung modern und bürgernah für alle
Ohne echten Willen und ernstgemeinte Konzepte werden sonst nur Defizite in der Sozial- und Verwaltungsinfrastruktur bepflastert, die in den letzten Jahren in Arheilgen gewachsen sind. Die Arheilger Sozialdemokraten sehen in der Digitalisierung die Chance für eine dezentrale Verwaltung, die auch in den Stadtteilen alle wesentlichen städtischen Dienstleitungen und vor allem Hilfe und Beratung anbietet. „Wir brauchen in Arheilgen einen modernen Verwaltungsstandort, der auch Sozial- und Energieberatung anbietet. Denn eine gute und bürgernahe Verwaltung ist für alle da – grade auch in den Stadtteilen“, führt Sackreuther aus.
Defizite auch bei Sozial-Infrastruktur
Mit Blick auf soziale Infrastruktur wurde kürzlich bekannt: Die Erziehungsberatungsstelle des städtischen Familienzentrums wird von Arheilgen in die Innenstadt verlegt. Zugleich muss das Familienzentrum seine Kursräume an der Frankfurter Landstraße aufgeben, berichtet die Arheilger SPD-Stadtverordnete Samantha Härter. Über Ersatz ist aktuell nichts bekannt. „Damit fallen wichtige soziale Angebote im Stadtteil weg“, kritisiert Härter, die sozialpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion ist. Sie erinnert in diesem Zusammenhang auch an die Schließung der Stadtteilbibliothek, den Wegfall von Spielplätzen, u. a. auf dem geplanten Aldi-Standort und im Wald an der Täubcheshöhle, fehlende räumliche und personelle Kapazitäten an den Arheilger Grundschulen und wachsende Mängel bei der Kinderbetreuung.