Am 28. August 2021 lud der SPD-Ortsverein Gervinus alle Bürgerinnen und Bürger zum Sommerrundgang in den Ostwald ein. Themen waren der Zustand und die Zukunft des Ostwalds.
Laurenz Pries, ehemaliger Revierförster, erklärte den ca. 50 Teilnehmenden, wie das Waldsterben auch im Ostwald zu beobachten ist. Der Westwald sei viel stärker geschädigt, u.a. spiele dort die Belastung durch Autobahnen und weitere Verkehrswege eine wichtige Rolle. Aber auch der Ostwald weise an einigen Stellen starke Beschädigungen auf, was man z.B. an der nicht mehr vorhandenen Dichte der Baumkronen erkennen könne. Hauptgrund dafür seien die trockenen Sommer der letzten Jahre. Der diesjährige Sommer sei zwar etwas feuchter gewesen, könne aber das fehlende Reservoir an Feuchtigkeit noch nicht ausgleichen. An mehreren Beispielen zeigte Prieß den Teilnehmenden die problematischen Stellen auf.
Für die Zukunft des Ostwalds hält er eine Mischung der Baumarten für wichtig. Zum Beispiel sei die Anpflanzung von Eichen sinnvoll, weil sie mit ihrer Pfahlwurzel in tiefere Erdschichten reichen. So können Eichen trockene Sommer besser überstehen. Bei abgestorbenen Beständen sei eine Aufforstung sinnvoll. Den Wald vollständig „in Ruhe“ zu lassen und auf dessen Selbstheilungskräfte zu vertrauen, hielt er für problematisch. Dann könnten sich invasive Arten, z.B. von bestimmten Sträuchern, breitmachen und den Wald unter Umständen weiter zerstören. Eine forstwirtschaftliche Lenkung sei deswegen unumgänglich.
Der Sommerrundgang findet seit 2016 statt. Bisherige Themen lauteten „Kunst am Bau“, „Jüdische Spuren im Woogsviertel“, „Tiere und Pflanzen rund um den Woog“ sowie „Die Kulturdenkmäler des Woogsviertels“.