SPD stellt eigene Kandidatin für Schuldezernat vor – Gesundheitsfachkraft für jede Schule
Die SPD-Fraktion hat heute Tanja Pfenning als Kandidatin für das Amt der Schuldezernentin vorgestellt. Die Geschäftsführerin des Landeselternbeirats Hessen, der gesetzlichen Vertretung von 1,2 Millionen Eltern, präsentierte sich gemeinsam mit der Fraktionsvorsitzenden Anne Marquardt vor der Wilhelm-Leuschner-Schule der Darmstädter Öffentlichkeit.
„Mit Tanja Pfenning wollen wir eine erfahrene Schulfachfrau nach Darmstadt holen, die die vielseitigen Herausforderungen von Schulen und Familien bestens kennt“, sagte Marquardt. „Sie zeigt seit vielen Jahren einen leidenschaftlichen Einsatz für Hessens Kinder, Jugendliche und Eltern. Für Darmstadts Zukunft ist ihre Bereitschaft zur Kandidatur eine großartige Chance.“
Tanja Pfenning hatte gleich eigene Themen im Gepäck. „Ich will in Darmstadt die Förderung der Schulgesundheit einführen“, sagte Pfenning. „In Hessen gibt es an zehn Schulen bereits Gesundheitsfachkräfte. Das will ich auch in Darmstadt an jeder Schule etablieren. Schulgesundheitsfachkräfte helfen nicht nur bei Erkrankungen und Verletzungen. Sie beraten Eltern und Kinder, unterrichten zu Gesundheitsthemen, sorgen für gesunde Mahlzeiten, organisieren Aktionstage, kooperieren mit Sportvereinen und unterstützen bei der Inklusion. Außerdem identifizieren sie Interventionsbedarfe, beispielsweise im Fall von Missbrauch oder häuslicher Vernachlässigung.“
Angesichts der Corona-Krise und der verheerenden Auswirkungen auf die Schulen will Pfenning auch in die Schulpsychologie investieren. „Viele Auswirkungen der Corona-Krise auf die psychische Gesundheit von Kindern sind noch unerforscht“, sagte Pfenning. „Die Kinder und Jugendlichen waren aber in ganz prägenden Entwicklungsphasen sozial isoliert. Das wirkt sich auf die Psyche aus.“ Auch das Schulschwimmen muss nach Pfenning weiter gefördert werden: „Pandemiebedingt ist für viele Kinder der Schwimmunterricht entfallen. Niedrigschwellige Schwimmkurse können helfen, damit jedes Kind schwimmen lernt.“
Außerdem will Pfenning den Schulneubau anpacken. „Die Zahlen, welche die SPD Darmstadt schon vor zwei Jahren vorgelegt hat, sind eindeutig: Darmstadt braucht fünf neue Grundschulen und zwei weiterführende Schulen“, sagte Pfenning bei der Pressekonferenz. „Ich war erschrocken, als ich erfahren habe, dass Darmstadt seit zehn Jahren keinen vollständigen Schulentwicklungsplan vorgelegt hat. Das muss laut Hessischem Schulgesetz zwingend alle fünf Jahre erfolgen. Ein solcher Plan zeigt frühzeitig an, wann und wo neue Schulen gebaut werden müssen: Das hat Darmstadt leider verschlafen.“
Pfenning versicherte, für die Kinder, Jugendlichen und Eltern alles zu geben, falls sie überraschend gewählt wird. „Bildung und Familien sind meine Herzensthemen“, so Pfenning. „Dafür will ich mich mit all meiner Leidenschaft, meiner Erfahrung und meinen Überzeugungen in Darmstadt einsetzen.“