Ein Stück Darmstädter Nachkriegsgeschichte
Acht Stadtkämmerer hatte Darmstadt seit 1945. Am längsten im Amt war Otto Blöcker, der 18 Jahre lang die finanziellen Geschicke der Stadt leitete. 1996 beendete er seine Amtszeit. Am vergangenen Samstag wäre er 90 Jahre alt geworden. Ortrud Mucha und Klaus Wieland von den SPD-Senioren erinnern an den humorvollen und liebenswerten Menschen Otto Blöcker, der 2005 viel zu früh mit 74 Jahren nach langer und schwerer Krankheit verstarb.
Der ehemalige Stadtverordnete Klaus Wieland erinnert sich sehr gern an die Zeit mit Otto Blöcker. „Ich denke daran, wie er in der SPD-Fraktion in den 1980er Jahren die Zusammenlegung des Klinikums ins Stadtzentrum in der Grafenstraße verkündete. Damals sprach er von einem Programm für Jahrzehnte.“ Eines der Vermächtnisse Otto Blöckers ging damit in diesem Jahr in Erfüllung. Die Eberstädter Klinik-Dependance ging in den großen Neubauten des Klinikums auf. Eine weitere Herausforderung der damaligen Zeit war der umweltgerechte Um- und Neubau der Kläranlage. Er holte sich das Know-how der damaligen „Südhessischen Gas- und Wasser AG“, jetzt ENTEGA.
Die SPD-Senioren würdigen Otto Blöcker als Sozialdemokraten mit Herz und Engagement für seine Wahlheimat Darmstadt. Er stammte aus Schleswig-Holstein und lenkte die Finanzgeschicke mit nüchterner vielleicht norddeutscher Klarheit. Er genoss die Achtung der anderen Fraktionen und machte seine Haushaltspläne dort transparent.
Klaus Wieland erinnert sich an eine ehemalige Kollegin von den Grünen, die einmal den Slogan eines Versandhändlers aussprach: „Otto find` ich gut“. Ortrud Mucha und Klaus Wieland: „Unsere Stadt braucht solche engagierten Menschen, wir vermissen Otto Blöcker und denken an ihn zusammen mit seiner Frau Dagmar Lindenberg.“